Heikes Blog feiert einjährigen Geburtstag und zu diesem Anlass wünscht sie sich Bratkartoffeln. Da ich Bratkartoffeln liebe, war sofort klar – da mache ich mit.
Das dachten sich natürlich auch jede Menge andere Leute, die schneller waren als ich. So fand ich meine oft produzierten roh gebratenen Kartoffeln (u.a. hier im Blog beschrieben) ziemlich exakt bei kaquu wieder. Ein Rezept für "normale" Bratkartoffeln habe ich natürlich auch schon verbloggt. Hmmm, was tun, die Zeit wird knapp?
Gestern kam mir dann plötzlich beim Blättern in Rosenblatts Das große Kartoffelkochbuch die Erleuchtung. Da gibt es ein Rezept, bei dem mich alleine schon der Name zur Verzückung bringt: Brösmeli-Kartoffeln. Brösmeli – für Schweizer mag das ein völlig normales Wort für Semmelbrösel etc. sein, für mich schwingt da so etwas Heimeliges, Angenehmes mit, etwas zum Wohlfühlen. Notiert hatte ich mir das Rezept schon länger zum Nachkochen, jetzt war der perfekte Zeitpunkt gekommen.
Rosenblatt macht seine Brösmeli-Kartoffeln im Backofen, aber ich will Bratkartoffeln aus der Pfanne. Also erst mal wie gewohnt nach dem Schema für roh gebratene Kartoffeln vorgehen:
Gut gewässerte festkochende Kartoffelwürfelchen – ich habe rotschalige Chérie verwendet – in heißes Butterschmalz geben und gut umrühren.
Sobald die ersten braunen Stellen erscheinen, die Hitze etwas reduzieren und unter gelegentlichem Rütteln und Wenden weiterbraten.
Die Würfelchen sollen so gut wie möglich gleichmäßig bräunen. Noch ein bisschen weiterbraten,
dann Butter und Semmelbrösel dazugeben. Ich habe meine Brösmeli aus einem nicht mehr ganz taufrischen Baguette selbst gemacht. Sobald alles appetitlich braun ist, salzen, servieren und genießen! Wohlfühlen!
Die Beilage zu den Brösmeli-Bratkartoffeln gibt's dann morgen 🙂
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Brösmeli-Bratkartoffeln |
Kategorien: | Beilage, Kartoffel |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
400-500 | Gramm | Fest kochende Kartoffeln (Petra: rotschalige | |
-Chérie) | |||
1-2 | Essl. | Butterschmalz | |
20 | Gramm | Butter | |
1 | geh. EL | Semmelbrösel* | |
Salz |
Quelle
Brösmeli-Idee nach | |
Lucas Rosenblatt, Judith Meyer, Edith Beckmann | |
Das große Kartoffelbuch |
Erfasst *RK* 08.07.2008 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Kartoffeln waschen, je nach Jahreszeit schälen und in Würfel von gut 1 cm Kantenlänge schneiden. Die Kartoffelwürfel so lange unter fließendem Wasser waschen, bis kein trübes Wasser mehr abläuft. Die Würfel für etwa 30 Minuten in kalten Wasser legen, dann zum Abtropfen in ein Sieb schütten.
Eine große, gut eingebrannte schmiedeeiserne Pfanne stark erhitzen. Das Butterschmalz hineingeben und umschwenken.
Die Kartoffel in die Pfanne geben und gleich umrühren, damit sie vom Fett überzogen werden. Unter Rütteln und gelegentlichem Wenden braten, bis die Kartoffeln beginnen, Farbe zu nehmen. Die Temperatur auf mittlere Hitze reduzieren und die Würfelchen nicht zu schnell von allen Seiten goldbraun braten.
Nun die Butter und die Brösel zugeben und weiterbraten, bis alles schön gebräunt ist, salzen.
Bratdauer etwa 20-25 Minuten.
Anmerkung Petra: sehr leckere Beilagenkartoffeln, die durch die Brösel einen besonderen Crunch bekommen.
*ich verwende gerne selbst gemachte Brösel: Toastbrot, Baguette oder Brötchen von der groben Rinde befreien, im Mixer mahlen. Frisch verwendet ergibt das relativ grobe Brösel ähnlich Panko, trockenes Brot liefert feinere.
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Bei Brösmeli geht es mir ähnlich wie Dir. Das klingt in meinen Ohren putzig und exotisch.
Das klingt aber wirklich überaus reizend. Was für eine schöne Idee!
Danke dir vielmals, liebe Petra. Grad im Moment bastel ich schon an der Zusammenfassung 🙂
Welchen Sinn macht die Beigabe von Semmelbröseln zu Bratkartoffeln? Knusprig sind die Kartoffelwürfel eh schon, schön braun auch und geschmacklich fügen die Brösel diesem Gericht doch auch nichts hinzu, oder?
Wie ich schon oben im Rezept schrieb: durch die Brösel bekommen die Kartoffeln schon eine andere Textur, ich würde es feinkörnigen Crunch nennen. Als gebürtige Schwäbin liebe ich Geschmelztes – normalerweise auf Spätzle, Maultaschen, Gemüse – hier eben auf Bratkartoffeln.
Hallo Petra,
du hast mein Indianerehrenwort, bis heute hatte ich dein Rezept für die rohen Kartoffeln nicht gelesen. Es freut mich das du mich erwähnt hast in deinem Blog, danke
Wolfgang, das glaube ich dir auch ohne Ehrenwort – ich hab doch kein Patent darauf 😉 Mich hat gefreut, dass du die Kartoffeln so schön präsentiert hast -zumindest bei Bratkartoffeln scheinen wir den gleichen Geschmack zu haben!
Putzig – genau das ist es 🙂
Danke Petra!
Wenn ich Brösmeli lese, werde auch ich nostalgisch. Dann stelle ich mir auch eine weißhaarige, pummelige Oma am Kohleofen in einer alten Küche vor, die mit roten Bäckchen in diversen Töpfen rührt. Ich warte aufs Kartoffelpaket, wenn es da ist, dann mache ich auch mal Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln. Vielleicht sogar mit Brösmeli.
Schöne Pfanne, wie groß ist die, wo hast Du die her, ist die induktionstauglich? 🙂
Ich habe meine schmiedeeisernen Pfannen von der Hammerschmiede Scholl, siehe
http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2005/01/schmiedeeiserne.html
Die haben einen Durchmesser (Pfanneboden) von 18, 20, 22 und 24 cm, sind induktionstauglich (Einzel-Kochfeld erprobt) und waren ausgesprochen günstig.
Leider hat Herr Scholl
http://www.hammerschmiede-badoberdorf.de/
den Online-Verkauf von der Homepage genommen, er kam wohl an die Grenzen seiner Produktionsmöglichkeiten. Abholen kann man sie noch – hat auch Chef Hansen praktiziert
http://www.chefhansen.de/2011/11/21/ich-bin-ein-allgauer/
Vielleicht versendet er noch auf Anfrage? Oder du musst mal ins Allgäu 😉
hört sich echt lecker an.. 🙂
und sieht auch geschmackig aus.
LG
Lammspieße mit Auberginen-Dipp
Zu den Brösmeli-Kartoffeln empfahl Lucas Rosenblatt Poulet, Kalbfleisch oder Ratatouille. Ich bin bei passenden Bratkartoffel-Beilagen bei diesem Lafer-Rezept gelandet – und habe nach Abtauchen in die Tiefkühltruhe ein Stück ausgelösten Lammrücken unse…