Apfelschnitten mit Zitronenguss

Weil mir das Jalapeno Hot Sauce-Rezept auf der essen & trinken-Seite so gut gefallen hat, wollte ich es auch bewerten. Hatte ich da nicht mal einen Account? Tatsächlich, vor 4 Jahren angelegt, er existiert sogar noch. Damals habe ich anscheinend auch 2 Rezepte in „meinem Kochbuch“ gespeichert, gleich mal nachgucken, was das ist…

Die Apfelschnitten sehen eigentlich gut aus! Und vor der Türe liegen einige frisch geerntete rote James Grieve, die schnell verwendet werden müssen, weil sie sonst mehlig werden. Wenn das kein Wink des Schicksals ist 😉

Bei genauerem Durchlesen stutze ich etwas. Das ist ja ein drolliger Hefeteig, in den kommt fast keine Flüssigkeit, dafür aber reichlich Butter. Erst mal im Originalheft von 1985 nachgeguckt, ob das auch seine Richtigkeit hat. Doch – stimmt. Und er soll am besten noch am Vortag gemacht werden, denn es werden mindestens 6 Stunden im Kühlschrank verlangt. Ein Blick auf die Uhr: 23.30 – also am besten gleich noch losgelegt, dann wird’s noch ein Sonntagskuchen. Das ganze Rezept ist mir doch etwas viel, also halbiere ich einfach und werfe die Zutaten in die Küchenmaschine. Ganz fix ist alles vermischt und lässt sich von Hand schnell zun einem Ball zusammenkneten. Ab in die Kälte!

Apfelschnitten mit Zitronenguss

Das Kochen der Apfelschnitze verlege ich dann aber doch lieber auf den nächsten Tag. Der Teigball darf in der Zeit schon mal etwas Temperatur annehmen. Viel gegangen ist er ja nicht, bei der Zusammensetzung habe ich aber auch wenig anderes erwartet.
Verarbeiten lässt er sich aber erstaunlich gut, was die Fertigstellung des Kuchens ganz einfach macht. Und er schmeckt ausgezeichnet – nur hätte ich hinter diesem „unglaublich zarten und fein krümmeligen“ (so ein Kommentar) Boden nie einen Hefeteig vermutet. Wieder was gelernt 🙂

Update 2023: wie ich inzwischen weiß, handelt es sich hierbei um einen „kalten Hefe-Mürbteig“, der gerne in Österreich Verwendung findet (Germ-Mürbteig), u.a. bei den Burgenländer Kipferl.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Apfelschnitten mit Zitronenglasur
Kategorien: Kuchen, Früchte
Menge: 2 Streifen a 35 cm

Zutaten

H HEFETEIG
250 Gramm Mehl
1 Essl. Milch (Original flüssige Schlagsahne)
1 Eigelb
20 Gramm Frischhefe
25 Gramm Zucker
180 Gramm Butter
1 Prise Salz
H FÜLLUNG
1 kg Säuerliche Äpfel (Petra: rote James Grieve,
-Original Prinz oder Boskop)
60 ml Weißwein
75 Gramm Zucker
1 Teel. Bio-Zitronenschale; abgerieben
H GLASUR
100 Gramm Puderzucker
Zitronensaft

Quelle

modifiziert nach
essen & trinken 10/85
Erfasst *RK* 18.09.2011 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Für den Hefeteig das Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe in die Mulde bröckeln. Sahne und Zucker zur Hefe geben, Eigelb, weiche Butter und Salz auf dem Mehlrand verteilen. Die Hefe in der Sahne auflösen und von der Mitte aus alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. (Petra: In der Küchenmashcine verknetet, dabei die Butter flöckcheweise zugegeben). Den Teig abgedeckt für mindestens 6 Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank legen.

Für die Füllung die Äpfel schälen, das Kerngehäuse herausschneiden, die Apfelviertel in dicke Spalten schneiden. Mit Wein, Zucker und Zitronenschale in einen Topf geben. Die Äpfel bei milder Hitze zugedeckt schmoren, bis sie mürbe sind. Sie sollen aber nicht zerfallen. Das Kompott in ein Sieb schütten und auskühlen lassen.

Währenddessen den Teig aus dem Kühlschrank nehmen. Auf der bemehlten Arbeitsfläche kräftig durchkneten, bis er geschmeidig ist. Die Arbeitsfläche wieder mit Mehl bestäuben und den Teig auf 35×30 cm ausrollen. Das Teigstück in 2 Streifen von je 15 cm Breite schneiden. Ein Backblech mit Backpapier belegen, die Streifen darauf legen.

Das Apfelkompott mit einem Eßlöffel in die Mitte der Teigstreifen geben. Den Teig von beiden Seiten über die Äpfel klappen, die Mitte dabei frei lassen. Auf der zweiten Einschubleiste von unten in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen schieben und 25-35 Minuten (Original 40-45 Minuten) backen. Auf dem Blech auf ein Gitter stellen.

Für die Glasur Puderzucker mit Zitronensaft verrühren und mit einem Pinsel auf die Teigstreifen streichen (ich habe den restlichen Guss noch auf die Apfelfüllung getupft).

Die Streifen in Stücke schneiden, man kann sie schon lauwarm servieren.

Dazu passt mit Calvados oder Vanillezucker gewürzte Schlagsahne.

Tip: Wenn man den Hefeteig, wie in diesem Rezept, langsam im Kühlschrank gehen läßt, wird er besonders feinporig.

Anmerkung: schmeckt klasse! Ganz zarter, mürber Teig – hätte ich nicht als Hefeteig erkannt.

Das Originalrezept geht von den doppelten Zutaten (500 g Mehl etc.) aus, rollt auf 45×45 cm und schneidet in 3 Streifen.

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12 Antworten auf „Apfelschnitten mit Zitronenguss“

  1. Boskoop haben wir zwar dieses Jahr reichlich im Garten – ich mag aber andere säuerliche Sorten mindestens genau so gerne: Elstar, unseren Geheimrat Oldenburg, Jonagold… Ich finde es schön, wenn die Äpfel noch ein bisschen stückig bleiben und nicht völlig zermusen.

  2. Hallo Petra, der Teig klingt ganz nach meinem Geschmack. Mich würde noch interessieren, ob man ihn auch irgendwie auf salzig drehen könnte. Was meinst Du?
    Liebe Grüße, Sabrina

  3. Ich dachte an eine Art Lahmacun. Ich bin nämlich mit meinem Teig nicht wirklich zufrieden -und ein bißchen Knusprigkeit kann dem Ganzen sicher nicht schaden 😉

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