Prasselkuchen mit Aprikosenkonfitüre und selbst gemachtem Blätterteig

Prasselkuchen – der hübsche klingende Begriff war mir zuerst bei Lutz begegnet, wo ich lernte, dass sich hinter dieser sächsischen Spezialität Blätterteig mit einer Streuselauflage verbirgt (auch wenn Lutz seinen Prasselkuchen aus Plunderteig hergestellt hat). In den Kommentaren dort schrieb ich schon im März, dass ich den Kuchen mit selbst gemachtem Blätterteig nachbacken wollte. Aber wie es halt so ist, Vorhaben geraten in Vergessenheit.

Prasselkuchen mit Aprikosenkonfitüre

Beim Ausräumen alter Bedienungsanleitungen fiel mir letzte Woche auch ein altes Rezeptheft für meinen Backofen in die Hände. Natürlich habe ich es kurz durchgeblättert – und auf was stieß ich? Natürlich, auf Prasselkuchen 🙂 Diesem Wink des Schicksals konnte ich mich jetzt wirklich nicht mehr entziehen, zumal sich im Rezept dort noch eine Schicht Aprikosenkonfitüre zwischen Blätterteig und Streuselauflage gemogelt hatte. Und Aprikosenkonfitüre mit Ingwer stand auch frisch gekocht bereit.

Wenn Blätterteig vorhanden ist, ist der Kuchen schnell gemacht. Und für Liebhaber knuspriger Teige und Streusel besteht absolut Suchtgefahr….

Blätterteig

Irgendwann im kalten Februar hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich habe Blätterteig selbst hergestellt, wobei ich mich im Großen und Ganzen an das ausführlich dokumentierte Rezept von Eline gehalten habe.

Blätterteig Vakuum verpackt

Den erhaltenen Teig habe ich in 4 Stücke a etwa 320 g geteilt und erst einmal gut verpackt eingefroren.

Drei Päckchen habe ich noch. Irgendwelche Empfehlungen? Was sind eure liebsten Blätterteig-Rezepte? Gerne auch pikant!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Prasselkuchen mit Aprikosenkonfitüre
Kategorien: Kuchen, Blätterteig, Streusel, Konfitüre, Schnell
Menge: 1 Rezept

Zutaten

320 Gramm   Blätterteig (Petra: selbst gemacht)
H ZUM BESTREICHEN
125 Gramm   Aprikosenkonfitüre (Petra: mit Ingwer)
H STREUSEL
100-125 Gramm   Mehl
75 Gramm   Butter
50 Gramm   Zucker
1 Essl.   Vanillezucker
1/4 Teel.   Zimt
H ZUCKERGUSS
75-100 Gramm   Puderzucker
1-2 Essl.   Zitronen- oder Orangensaft

Quelle

  zusammengestoppelt aus diversen Rezepten
  und einem Neff-Rezeptheftchen
  Erfasst *RK* 02.07.2011 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Ein Backblech mit Backpapier belegen.

Für die Streusel Mehl, Zucker, Vanillezucker und Zimt vermischen. Die zerlassene Butter mit dem Knethaken unterrühren, so dass Streusel entstehen. Kalt stellen.

Den Blätterteig auf etwa 1/2 cm Dicke ausrollen, in Rechtecke oder in Quadrate (8-10 cm Kantenlänge) schneiden. Die Ränder rundum in kleinem Abstand etwa 1 cm tief einschneiden. Die Teigplatten mit der glattgerührten Konfitüre* bestreichen.

Die Streusel gleichmäßig auf die Teigplatten streuen.

Das Blech in den auf 200°C vorgeheizten Backofen schieben und etwa 20-22 Minuten hellbraun backen.

Für den Zuckerguss den gesiebten Puderzucker mit so viel Zitronensaft verrühren, dass eine dickflüssige Masse entsteht. Den Guss in eine TK-Tüte füllen, eine kleine Spitze abschneiden und im Zickzack auf den noch warmen Prasselkuchen spritzen.

Variante: Man kann den Prasselkuchen auch füllen. Dafür aufschneiden (oder je zwei Stücke nehmen) und mit Schlagsahne, Vanillecreme oder ähnlichem füllen, wieder zusammen setzen.

*bei stückiger Konfitüre diese leicht erwärmen und durch ein Sieb streichen.

Anmerkung Petra: schön knackiger Kuchen, Suchtgefahr!

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Klassischer Blätterteig nach Eline
Kategorien: Grundrezept, Teig
Menge: 1200 G Blätterteig

Zutaten

H TEIG
400 Gramm   Gesiebtes Mehl (Type 550)
10-12 Gramm   Salz
160-170 ml   Wasser, kalt
10 ml   Essig
50 Gramm   Butter
H BUTTERZIEGEL
450 Gramm   Kalte Butter
150 Gramm   Gesiebtes Mehl (Typ 550)

Quelle

  leicht modifiziert nach Küchentanz
  Erfasst *RK* 02.07.2011 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Butter und Mehl in einer Küchenmaschine schnell zusammen kneten. Mit einer Spachtel zu einem Ziegel formen (etwa 20x13x3 cm), in Backtrennpapier einpacken und mindestens 30 Minuten kühlen.

Salz und Essig mit Wasser mischen. Teig in der Küchenmaschine ca. 10 Minuten zusammenkneten. Den Teig mit der Hand noch gut durchkneten, bis er seidig-elastisch ist. In Klarsichtfolie wickeln und mindestens 30 Minuten kühlen. Da Mehl je nach Fabrikat unterschiedlich Wasser aufnimmt, ist die Menge des Wassers nur ungefähr angegeben. Der Teig soll die Konsistenz eines weichen, elastischen Strudelteiges haben und sich beim Ausrollen nicht zusammenziehen.

Teig doppelt so gross wie den Butterziegel ausrollen. Ziegel auspacken und auflegen. Den Butterziegel in den Teig einschlagen, den Teig an den offenen Stellen gut „verreiben“, daß der Ziegel gut eingeschlossen ist. In Folie packen und so lange kühlen, bis Teig und Butter gleich fest sind. Das ist in dieser Phase am wichtigsten. Das dauert so ca. 1 Stunde.

Weiterverarbeitung: Teig vorsichtig zu einem Rechteck (Länge =2 x Breite) ausrollen. Die Butter darf nicht austreten. Sollte ein Leck entstehen, dieses mit Teig reparieren. Mehl vor dem Zusammenlegen immer mit einem Mehlbesen entfernen!

Nun die Touren geben – habe ich etwas anders als Eline folgendermaßen gemacht:

1. einfache Tour

2 doppelte Tour

3. einfache Tour

4. doppelte Tour

5. doppelte Tour

wobei so vorgegangen wird:

Einfache Tour: Teig zu Dritteln übereinanderschlagen wie einen Geschäftsbrief, dabei die Ecken gut übereinander legen. In Folie wickeln, mindestens 30 Minuten kühlen, besser länger.

Dann den Teig um 90° drehen, offene Seite ist rechts.

Doppelte Tour: langes Rechteck ausrollen, die beiden Enden zur Mitte einschlagen (kleiner Abstand in der Mitte lassen), nochmals zusammenklappen. In Folie packen,mindestens 30 Minuten kühlen, besser länger.

Nun den Teig über Nacht eingepackt in den Kühlschrank legen. Dann kann man ihn gleich verarbeiten und backen oder max. 1 cm dick auswalken, portionieren und einfrieren. Hält ca. 6 Monate.

Den eingefrorenen Teig im Kühlschrank auftauen lassen.

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24 Antworten auf „Prasselkuchen mit Aprikosenkonfitüre und selbst gemachtem Blätterteig“

  1. Gerade heute bin ich – nach einem anderen Rezept – auch am Blääterteig machen. Wie gerufen, ist der Himmel zumindest mal bedeckt heute. Februar war sicher die bessere Idee. Und dann werde ich 2 Rezepte zeigen – 1x süß, 1x salzig. Das salzige muß allerdings erst noch erprobt werden ;).

  2. mhhhh.. das klingt verlockend.. bis heute habe ich mich immer darum gedrückt Blätterteig selbst zu machen.. mal sehen wie lange ich es noch aushalte 🙂 liebe Grüße Karin

  3. zuerst, kompliment an dich und deinen blog! du triffst voll und ganz meinen geschmack mit deinen gerichten! am wochenende habe ich deinen johannisbeer-quarkkuchen mit bröselboden gemacht und vor zwei wochen fisch mit petersilien-rahmkartoffeln. beides perfekt gelungen und seeehr lecker.
    als herzhafte anregung für blätterteig ist mein lieblingsrezept:
    blätterteig in quadrate schneiden.
    hackfleisch mit zwiebeln und knoblauch anbraten, oregano und tomatenmark, würzen mit salz und pfeffer. mit rotwein ablöschen und einköcheln lassen bis kaum mehr flüssigkeit vorhanden ist. abkühlen lassen, auf den blätterteig geben, zum dreieck zuklappen, mit eigelb bepinseln (das eiweiß kannst du in die abgekühlte masse geben, dann ist es nicht verschwendet) und ca. 20 min. bei 180 grad backen. variieren kannst du wunderbar mit paprika/pilzen/käse/zucchini/auberginen/kreuzkümmel o.ä. in der masse.

  4. Ein pikantes Rezept mit Blätterteig, das ich sehr mag:
    Füllung:
    – Schafskäse, in Würfel geschnitten
    – Tomaten, in Würfel geschnitten
    Kräuter der Provence
    alles mischen und ich Blätterteigpäckchen packen.
    Sehr einfach und sehr lecker! dazu am besten ein grüner Salat und auch gerne ein Glas Rotwein!

  5. Blätterteig ist lecker. Und mit Füllung einfach himmlisch!
    Einfach, aber mit Suchtpotential:
    Eine Bockwurst in Blätterteig einwickeln und aufbacken. Geht superschnell, schmeckt und macht satt.
    Köstlich, aber nicht gaaanz so einfach:
    Rinderbraten im Blätterteig. Da braucht man schon einen anständigen Backofen, der auch die Temperatur ziemlich genau einhält. Naja, Umluft- oder Heißluft-Herd nennt man das dann wohl. Keine Ahnung, bin technisch nicht so bewandert.
    Rezept auf Anfrage.
    Was mir gerade so eingefallen ist:
    Schinken, Käse und Spargel zu einem Röllchen formen und in Blätterteig einwickeln. Müsste doch auch lecker lecker sein, oder?
    (Vielleicht gibt es die Idee ja schon…)

  6. Nachdem noch ein selbstgemachter Blättertag nach lamiacucina im Tiefkühl lagert, Aprikosenkonfitüre auch fertig ist und die Kinder am Wochenende kommen, kommt dieses Rezept gerade recht. Danke Petra.

  7. Ich wollte mir gerade Elines Blätterteig-Anleitung zu Gemüte führen, bin aber auf einer anderen Seite gelandet. Kann es sein, dass da irrtümlich ein falscher Link hinterlegt ist?

  8. Muttern füllt den Blätterteig gerne mit rohen Hack, Paprika, Goudawürfel, alles pikant abgeschmeckt, aufgerollt und in der Pfanne (!) in ordentlich Fett ausgebacken. Deliziös 🙂
    Ich mags auch ganz klassisch: z.B. mit Blutpflaume und Gorgonzola belegt.

  9. Ich liebe „trockene“ Kuchen wie diesen. Woher kommt eigentlich der Name „Prasselkuchen“. Bei mir prasseln immer ganz viele Krümel runter. Gab dieser Umstand dem Kuchen seinen Namen?

  10. Ich mag ja das türkische Börek sehr, egal, ob mit Schafskäse, Spinat oder Kartoffeln drin …
    Pakoras kann man sicher auch mit Blätterteig machen …
    Ich habe auch schon mal diese „Törtchen“ als Blätterteigtaschen gemacht:
    http://cucina-casalinga.blogspot.com/2010/11/blatterteig-teilchen-mit-lauch-und.html
    Ansonsten hat lamiacucina eine tolle Auswahl an Blätterteigrezepten – die Spanischen Brötchen sind nur eins, das auf meiner Nachbackliste steht.
    Eline hat auch irgendwo ein Rezept, wo sie Blätterteig wie Mürbeteig gebacken hat.

  11. Wow, selbstgemachter Blätterteig, da wird mir nur lange die Zeit für fehlen. Wie lange hast Du denn gebraucht? Mein Lieblingsbäcker (der kommt von dort) macht übrigens immer rotes Johannisbeergelee dazwischen, absolut köstlich!

  12. Mit Konfitüre ist aber eklig. Prasselkuchen ist ja von Haus aus schon recht süß, durch den Zuckerguß, da muß man nicht noch einen oben drauf setzen. Ansonsten – von Kindheit an – Prasselkuchen ist einer meiner Favoriten!

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