Ein Päckchen und Pomeranzenmarmelade, very thin cut

Ich war völlig baff, als vor Kurzem eine Mail von Rosa eintraf, in der sie mich fragte, ob ich Interesse an Bitterorangen hätte. Rosa (vielen bekannt als unermüdliche Organisatorin des alljährlichen Päckchentausch-Events DFssgF) hatte sich doch tatsächlich noch an einen alten Kommentar von mir erinnert, in dem ich beklagte, dass ich hier keine bekomme.

Pomeranzenpäckchen

Und kurz darauf durfte ich tatsächlich die ersten Bitterorangen (auch Pomeranzen oder Sevilla-Orangen) meines Lebens in Händen halten. Und nicht genug damit: auch noch von mir heiß geliebte Reese’s Dark Peanut Butter Cups habe ich im Päckchen gefunden – Tausend Dank Rosa, du hast mir eine Riesenfreude gemacht!

Bitterorangen, Pomeranzen, angeschnitten

Neugierig habe ich die Früchte aufgeschnitten: das Innere mit Kernen.

Nun ging’s natürlich an’s Eingemachte 😉 Welches Rezept nehmen? Inzwischen finden sich ja in unzähligen Blogs die jeweiligen Lieblingsrezepte (hier stellvertretend für viele andere Roberts Beitrag mit weiterführenden Links und den jüngsten Beitrag zum Thema, Chaosqueen’s „weltbeste Bitterorangenmarmelade„).

Wie das so ist: man liest dieses und jenes und bastelt sich dann etwas Eigenes daraus 😉 Da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich gleich zwei Rezepte ausprobiert:

2 x Orangenmarmelade

Links im Bild eine „gewürzte Orangenmarmelade“ mit vergleichweise geringem Bitterorangenanteil (das Rezept gibt es morgen), rechts eine Pomeranzenmarmelade.

Ich muss sagen, mit beiden Marmeladen bin ich ausgesprochen zufrieden. Da ich das Bittere zwar sehr gerne mag, aber nicht so gerne auf dicken Schalenstücken herumkaue, habe ich für mich jeweils die „very thin cut“-Variante gewählt, bei der die Schalen erst mit dem Sparschäler abgeschält und dann mit einem scharfen Messer in sehr feine Streifchen von etwa 1-2 mm Dicke geschnitten werden.

Für die Pomeranzenmarmelade habe ich das Rezept des Edekaners und ein Rezept aus Oded Schwartzs Augenschmaus & Gaumenfreude* gemixt: vom Edekaner stammt die Schälweise, die Zugabe von zusätzlichem Orangensaft und Vanille, von Oded Schwartz die zweitägige Herstellungsweise und die Kochmethode.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Fruchtige Pomeranzenmarmelade, very thin cut
Kategorien: Einmachen, Konfitüre, Früchte, Marmelade
Menge: 1 Ansatz

Zutaten

1 kg Pomeranzen (Bitterorangen, Sevilla-Orangen)
1 kg Orangensaft inkl. dem Pomeranzensaft (bei
-mir ca. 400 g)
2 Zitronen; Saft
1 Ltr. Wasser
1,2 kg Zucker; Menge anpassen, s.u.
1 Vanilleschote; ausgekratzte Schoten und Mark

Quelle

modifiziert nach
Oded Schwarz
Augenschmaus und Gaumenfreude
und Edekaner
Erfasst *RK* 07.02.2011 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Pomeranzen gut waschen und abtrocknen. Mit dem Sparschäler die Schale in langen Streifen abschneiden (möglichst ohne das Weiße), diese in sehr feine Streifen schneiden.

Die Früchte auspressen. Den Bitterorangensaft mit frisch gepresstem Orangensaft auf 1 Kg auffüllen, den Zitronensaft zugeben* und alles durch ein Mulltuch geben. Kerne und Fruchtrückstände (Pulpe) in ein oder zwei Mullsäckchen (oder Teefilterbeutel) geben und gut zubinden.

Orangensaft, Orangenzesten, Mullsäckchen mit Kernen und Pulpe, ausgekratzte Vanilleschote und das Mark in einen großen Topf geben und über Nacht zugedeckt ziehen lassen.

Am nächsten Tag 1 l Wasser zugeben, alles zum Kochen bringen und in bei schwacher Hitze etwa 1 Stunde auf gut die Hälfte reduzieren.

Die Vanilleschote entfernen, das Mullsäckchen herausnehmen und gut ausdrücken. Den zurückgebliebenen Saft abwiegen und die gleiche Gewichtsmenge Zucker zugeben. Unter Rühren den Zucker auflösen, alles wieder zum Kochen bringen und etwa 10-15 Minuten sprudelnd kochen lassen.

Gelierprobe machen (gegebenenfalls noch etwas länger kochen) und in saubere Twist-Off-Gläser füllen, diese für 5 Minuten auf dem Kopf stellen.

Anmerkung Petra: Prima! Sehr leckere, fruchtige, aber doch deutlich bittere Marmelade mit sehr feinen Schalenstreifen.

*ich hatte den Zitronensaft erst am Ende zugegeben, weil mir noch etwas Säure fehlte – kann man aber natürlich gleich am Anfang mit verarbeiten.

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12 Antworten auf „Ein Päckchen und Pomeranzenmarmelade, very thin cut“

  1. Das ist aber sehr nett von Rosa! Wie du vielleicht gesehen hast mach ich eine ganz andere Orangenmarmelade. Das Mandarinen-Aperol-Gelee ist mir auch sehr gut gelungen und schmeckt wirklich gut.

  2. Bitterorangen, die Zweite: Gewürzte Orangenmarmelade

    Gestern gab es Pomeranzenmarmelade für die Liebhaber bitterer „englischer“ Orangenmarmelade (unten rechts im Bild). Heute wenden wir uns dem linken Schälchen zu, in dem sich die „gewürzte Orangenmarmelade“ befindet. Hierfür habe ich nur 3 Bitterorangen…

  3. Liebe Petra, eine Frage zum Rezept: wann füge ich die Zesten dazu? Schon gleich zusammen mit der Vanilleschote? oder erst zum Schluss beim eigentlichen Kochen mit Zucker? Oder werden die Schalen extra mit Zucker gekocht – wie bei der gewürzten Orangenmarmelade? Vermutlich hab ich’s jetzt falsch gemacht, weil ich schon den eingekochten Saft vorbereitet habe und die Zesten nicht mit verarbeitet habe… Danke für die Antwort, liebe Grüße Bettina

  4. Danke für’s Entdecken dieser Lücke! Ich wäre jetzt wahrscheinlich auch darauf gestoßen, da nächste Woche meine bestellten Bitterorangen kommen und ich dieses Rezept wieder machen wollte. Ich habe die Zesten sicher gleich mit in den Ansatz zum Ziehen gegeben. Der Edekaner
    http://edekaner.blogspot.de/2010/02/pomeranzen-konfiture-oder-bitter.html
    lässt seinen Ansatz gar nicht über Nacht ziehen, köchelt die Zesten aber beim Reduzieren mit. Vielleicht gibst du sie in den eingekochten Saft und lässt sie so noch ein paar Stunden ziehen, bevor du den Zucker zugibst und einkochst? Viel Erfolg!

  5. Ich habe sie letzte Woche nachgekocht und sie schmeckt sehr, sehr lecker! Nur ist mir trotz längerem Kochen nur eine flüssigere Konsistenz gelungen. Könnte man auch halb oder ganz Gelierzucker 1:1 nehmen oder würde die Textur dadurch nicht mehr so lecker?

  6. Ich hab sie dieses Jahr auch wieder gekocht, das dauert einfach ein bisschen. Durch diese Zubereitungsart bekommt die Marmelade eine eher „zähe“ Konsistenz. Natürlich kann man sie auch mit Gelierzucker machen, dann ist sie halt einfach anders. Ob man das möchte, muss man selbst entscheiden, kommt vielleicht auf einen Versuch an. Viel Erfolg!

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