Weizen-Tortillas

Vom gestrigen Eintrag bin ich noch das Rezept für die Weizen-Tortillas schuldig. Normalerweise wäre ich wahrscheinlich gar nicht auf die Idee gekommen, diese selbst zu machen – doch da ist die neue Herausforderung der Artisan Bakers bei Facebook für Mai, und die heißt Weizen-Tortillas nach einem Rezept von Rick Bayless selbst zu backen.

Also bin ich meiner Zeit etwas voraus und erfülle hier schon mal den "May BOM" Das hat nichts mit Maibaum zu tun ;-), dürfte wahrscheinlich sowas wie "Bake of the Month" heißen? heißt Bread of the Month 🙂

portionierter Teig

Der Teig besteht aus Weizenmehl (ich bin hier den Empfehlungen von Diana Kennedy gefolgt, Brotmehl zu nehmen und habe Weizenmehl Type 550 verwendet), Schweineschmalz (oder Pflanzenfett oder einer Mischung von beiden), Salz und Wasser. Nach intensivem Kneten erhält man einen elastischen, seidig glatten Teig, der portioniert wird und erst einmal mindestens 30 Minuten abgedeckt ruhen muss.

Teig ausgerollt

Nach dieser Ruhephase ist der Teig entspannt und lässt sich gut auf einem Durchmesser von etwa 18 cm ausrollen.

Tortilla in der Pfanne

Dann geht's ab in die heiße, ungefettete Pfanne. Sobald sich braune Flecken bilden, wird der Teig umgedreht und die zweite Seite gebacken.

fertige Weizen-Tortillas

Die Tortillas hält man bis zu ihrer Verwendung eingeschlagen in ein Küchentuch warm.

Ich war überrascht, wie einfach sich Weizen-Tortillas zu Hause machen lassen. Wieder was gelernt :-) 

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Weizen-Tortillas
Kategorien: Pfannkuchen, Mexiko
Menge: 4 Stück

Zutaten

125 Gramm   Weizenmehl Type 550
30 Gramm   Schweineschmalz
1/4 Teel.   Salz
50 ml   Sehr heißes Wasser aus dem Wasserhahn; nach
      -Bedarf ein paar Tropfen mehr
  Wenig   Mehl; zum Bearbeiten des Teiges

Quelle

  May BOM
  nach
  Rick Bayless
  the Authentic Mexican Cookbook
  Erfasst *RK* 28.04.2010 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Das Mehl in eine Schüssel geben. Das Schweineschmalz dazugeben und mit den Fingern ins Mehl einarbeiten, bis eine homogene Masse entstanden ist.

Das Salz im Wasser auflösen, alles zum Mehl geben und mit einer Gabel einarbeiten, es entsteht eine klumpige Masse. Falls noch nicht alles benetzt ist, noch etwas mehr Flüssigkeit zugeben. Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und gut durchkneten. Die Konsistenz soll mittelfest sein: keinesfalls fest, aber auch nicht so weich wie normaler Brotteig.

Den Teig in 4 Portionen teilen (etwa 50 g) und abgedeckt mit Klarsichtfolie mindestens 30 Minuten ruhen lassen, es kann aber auch ruhig etwas länger sein.

Eine schwere ungefettete Pfanne (ich habe meine schmiedeeiserne Pfanne verwendet) auf mittlere bis heiße Temperatur bringen.

Die Teigbälle nun nacheinander auf etwa 18 cm Durchmesser ausrollen.

Dafür einen Teigball auf der Arbeitsfläche flach drücken (P: ich mache das inzwischen mit meiner Tortilla-Presse), dann mit dem Rollholz von einem weg und wieder zu sich her rollen, den Teig um ein Sechstel drehen, das Rollen wiederholen und so fort, bis man einen gleichmäßigen Kreis erhält (ich habe es etwas weniger organisiert gemacht, hat auch prima funktioniert). Bayless rollt auf bemehlter Fläche aus, bei mir ging es sehr gut ohne zusätzliches Mehl.

Die Tortilla in die heiße Pfanne legen, es soll leicht zischen und sich rasch Blasen auf der Oberfläche bilden. Die Tortilla wenden, wenn sich nach 30-45 Sekunden einige dunkle Flecken auf der Unterseite gebildet haben (Achtung, kann je nach Erhitzungsgrad der Pfanne auch schneller gehen). Weitere 30-45 Sekunden backen, bis auch die andere Seite Bräunung aufweist. Nicht zu lange backen, die Tortilla soll nicht knusprig werden. Die Tortilla in ein Küchentuch oder Alufolie wickeln, evtl. in einem Tortillawärmer aufbewahren.

Die restlichen Tortillas genau so ausrollen und backen.

Anmerkung Petra: Sehr schön zu verarbeitender Teig, ausrollen und backen geht ganz einfach.

Februar 2014: Mengen etwas erhöht, damit man 4 Tortillas à 50 g Teiggewicht erhält.

Einen Teil mit pfannengerührtem Hähnchen mit Chipotles und Limette gefüllt, die anderen zu Quesadillas verarbeitet.

Hier gelesen:

:http://wyberspace.net/showthread.php?t=81113

"Das Rezept ist nicht für den Brotbackautomaten, aber ich hab ein Nudelprogramm, das sind 19 Minuten. Ich hab die Zutaten verdoppelt und dann für die 9 Minuten im Nudelprogramm laufen lassen. Rest wie üblich und Ergebnis genial. Kein Schweineschmalz sondern Bauernbutter genommen und die Tortillas schmecken fast wie indisches Nanbrot."

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30 Antworten auf „Weizen-Tortillas“

  1. Die sehen perfekt aus und schmecken sicher noch besser als gekaufte. Ich mache die auch immer selbst, wobei ich manchmal etwas Maismehl reinmische. Einmal wollte ich reine Maistortilla machen. Die gingen total daneben, ohne Eisen gehen die leider nicht.

  2. Verstehe ich das richtig? Das ist ein Wettbewerb, bei dem alle das selbe Rezept nachbacken? Vielleicht sollte ich die verlinkte Seite nochmal lesen… Aber vorher gehe ich noch in die Küche und backe dieses Rezept nach. – Gute Idee! + vielen Dank dafür!

  3. Also ich wusste nicht, dass man das auch Tortilla nennt. Ich kenne es mit Oel anstatt dem Schmalz von einer Freundin aus Pakistan und mache es auch so. Und dazu ihre „Feuerkartoffeln“. Und schon ist man ganz woanders!

  4. Super! So ein Rezept fehlt mir noch! Nachdem ich auf der Suche nach selbstgemachten Tortillas immer nur auf die Probleme mit den Maismehl-Tortillas gestoßen bin, habe ich mich bisher abschrecken lassen! Und füllen tuen sie sich dann nach dem Backen wie von allein ;)!

  5. So! – Habe die Tortillas nachgebacken und bin total begeistert. Geht unfassbar schnell und passte perfekt zu meinem Avocadosalat. – Danke nochmal für die tolle Idee!

  6. Brotmehl? Das habe ich noch nie gehört. Gestern haben wir ein Brot nach einem Deiner Beiiträge gebacken. Ist absolut gelungen, deswegen werde ich auch diese Tortillas speichern.

  7. Ich hab auch schon einmal Weizentortillas selbst hergestellt. leider sind meine zu knusprig geworden und waren somit leider nicht so biegsam und weich. Bestimmt hab ich die Pfanne nicht heiß genug gemacht und musste zu lange warten, bis sich eine Färbung einstellte.

  8. Meine bisherigen Versuche mit selbstgemachten Tortillas waren nur solala. Der Teig war meist so fest, dass er sich kaum ausrollen ließ und ich am nächsten Tag Muskelkater in den Armen hatte.
    Vielleicht sollte ich nach Deinem Rezept einen neuen Versuch starten, besonders weil wir doch so gerne Fajitas essen.

  9. Wir haben das mit den Maistortillas vor Urzeiten mal probiert, das war eine einzige Katastrophe. Ob wir Masa harina hatten, weiß ich nicht mehr, es war iirc irgendwas von Kattus, denen traue ich fast zu, dass die richtiges Masa harina hatten.
    Wir hatten zwar eine Tortillapresse, ich nehme an das war mit Eisen gemeint, aber der Teig war so zickig, fest und spröde, dass sich nichts machen lies. Deine Weizenvariante sieht dagegen sehr gefällig aus. Den säuerlichen Geschmack der gekauften Weizentortillas mag ich nicht sonderlich, diese sind bestimmt leckerer!

  10. Ich mache Tortillas nach einem ganz ähnlichen Reuept, das ich vor Jahren bei einem USA-Kochkurs mitgenommen habe. Fladenbrote sind wirklich keine Hexerei.
    Masa harina kriegt man in Hamburg übrigens u.a. im iberischen Lädchen auf der Langen Reihe, ich habe aber auch noch nie Maismehltortillas gemacht.

  11. Ich habe mal Thunfisch-Wraps mit gekauften Weizen-Tortillas gemacht. Das ging so, war aber nicht überzeugend. Ich fand die Machart aber schön. Deine Tortillas muss ich dringend ausprobieren. Wäre ja schon schön, wenn ich hier das ultimative Rezept für die Ummantelung schöner Füllungen gefunden hätte.

  12. Wie Zorra schon sagt, die sehen perfekt aus! Eine Frage hätte ich noch, muss es unbedingt Schweineschmalz sein oder kann man den auch ersetzen? Ich gebrauche nie Schmalz und habe nur Butter und Öl vorrätig.

  13. Ich habe ja oben im Text schon geschrieben: „Schweineschmalz (oder Pflanzenfett oder einer Mischung von beiden)“. Butter wäre sicher sehr untypisch, ich weiß auch nicht, wie die sich beim Backen der Fladen in der ungefetteten Pfanne verhält. Im Zweifel aber einfach ausprobieren!
    Schweineschmalz hält sich aber sehr lange im Kühlschrank, vielleicht kannst du ja einfach eine kleine Menge beim Metzger kaufen – kostet ja nur wenige Cent.

  14. Für Wraps müsstest du die Tortillas vielleicht etwas größer machen. Bin auf deine Erfahrungen gespannt! Ich habe gestern schon die zweite Fuhre gemacht, weil ich ausgebackene Tortilla-Streifen für meine mexikanische Limettensuppe gebraucht habe. Ganz praktisch, da man kleine Mengen herstellen kann – früher musste ich dafür immer eine Packung mit 8 Stück öffnen.

  15. Danke für die schnelle Antwort. Ich bin halt nicht so ein Schmalz-Typ 😉 aber wenn ich mir da die Fotos von deinen Tortillas anschaue kann sich das demnächst ändern!

  16. Bin jetzt mal zum ausprobieren gekommen. Habe 405er Mehl genommen und ca. 10-20% durch einfaches Maismehl ersetzt um etwas Maisgeschmack reinzubekommen. War sehr lecker. Das Ausrollen ohne extra Mehl hat auch super funktioniert.

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