Wenn ich als Kind von der Schule kam und beim Betreten des Hauses den Geruch von sauren Nierchen wahrnahm, war für mich das Mittagessen erledigt – diesem schwäbischen Gericht konnte ich absolut nichts abgewinnen. Doch die Zeiten ändern sich glücklicherweise. Heute sind Kalbsnieren für mich eine Köstlichkeit, aber auch die vom Schwein sind nicht zu verachten.
Als wir kürzlich in Köln im Brauhaus Päffgen aßen, bestellte sich mein Bruder nostalgisch angehaucht Nierchen – war aber mit der rheinischen Zubereitungsart nicht so recht glücklich, bei der die Nierchen doch ziemlich süß abgeschmeckt waren.
Für mich war das Anlass, auch einmal wieder saure Nierle auf den Tisch zu bringen. Ich wässere sie und lege sie dann für einige Zeit in Milch ein, damit sie jeglichen Geruch verlieren.
Mit diesem Rezept waren wir komplett glücklich – ich kann es meinem Bruder nur empfehlen 🙂 Zum Abschmecken der rotweinigen Sauce habe ich Balsamico verwendet,
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Saure Schweinsnierchen |
Kategorien: | Fleisch, Innerei, Niere |
Menge: | 2 Portionen |
Zutaten
300 | Gramm | Schweinenierchen | |
2 | Zwiebeln; feingehackt | ||
125 | ml | Kräftige Fleischbrühe | |
1/4 | Ltr. | Rotwein | |
1 | Essl. | Butter | |
1 | Essl. | Essig (Petra: Balsamico) | |
1 | Teel. | Majoran | |
1 | Teel. | Scharfer Senf | |
1 | Teel. | Mehl |
Quelle
ARD-BUFFET |
Erfasst *RK* 18.02.1999 von | |
Ilka Spiess |
Zubereitung
Die Nierchen kleinschnetzeln und in einer Pfanne mit etwas Butter rundum anrösten. Aus der Pfanne nehmen und warmstellen. Jetzt die Zwiebeln mit Butter solange rösten, bis sie sehr dunkelbraun sind. Den Senf dazugeben und mit Mehl bestäuben. Mit Essig und Rotwein ablöschen, alles gut durchkochen.
Den Fleischsaft der Nieren, die Brühe und den Majoran dazugeben. Die Sauce so reduzieren, bis sie sämig ist. Nun die Nieren in der Sauce erwärmen, mit Salz und grobem Pfeffer abschmecken. Am besten passen Bratkartoffeln dazu.
Anmerkung Petra: Nieren erst kurz gewässert, dann einige Zeit in Milch eingelegt.
Sehr feines Rezept!
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Könnte ich sofort essen, genau mein Ding.
Ja, schön sauer müssen sie sein. Ein bisschen irritiert mich der Rotwein, ich kenn’s halt nur mit weißem. Ein Schuss Rahm kam noch in die Sauce und dazu gab es Kartoffelpüree. So gut, wie sie bei meiner Mutter mir schmeckten, habe ich die Nierchen nie hingekriegt. Aber Dein Rezept hat die schöne Erinnerung wieder wachgerufen. Ob ich es nochmal probiere?
Brrrr… 😉
Lustig, wie sich alles wiederholt, gell? Ich mochte Nierchen immer gerne, aber wie Franz auch schreibt, so wie meine Mutter bekomme ich sie nicht hin. Ich habe es aber auch erst einmal ausprobiert, mit minimalem Erfolg. Helle Sauce und Kartoffelpüree, genau so kenne ich es auch. Mit Rotwein sind mir Nierchen unbekannt.
ich kenne sie nur aus dem Ofen bei 220°C im eigenen Fett gebraten, dann mit einer Rotweinsauce serviert.
Ja klar, versuch’s. Und ich koche es dann nach! Der Rotwein mag ungewöhnlich sein, uns hat die kräftig reduzierte Sauce aber gut gefallen. Im Päffgen war sie übrigens noch deutlich dunkler (und gebundener..)
War mir klar, dass das deine Reaktion sein würde (und die von Frani und Moritz wahrscheinlich auch) 😉 Keine Angst, wenn du nach Hause kommst, gibt’s sowas garantiert nicht.
Schweinenieren im eigenen Fett? Das ist sicher ein Schweizer Spezialrezept, noch nie gehört.
Wenn ich die Wahl hab, greif ich ja zu Kalbsnieren, die leg ich auch gerne auf den Grill, wo sie am Rand leicht knusprig werden. Waren früher im Ristorante Aerodromo bei Lello in Ascona ein fixer Bestandteil des Mixed Grills vom Holzkohlegrill.
ich bin ehrlich: ich hab das noch nie gegessen. meine mamma mochte keine auren nierchen, und hat sie daher nie zubereitet. bei italieners gibbet die so nicht. und: als was soll ich die den kleinen peppinellis verkaufen? fragen über fragen…
Ignorier sie halt 🙂
Ob Italiener Nieren in der Küche verarbeiten? Das hat mich jetzt doch interessiert. Und siehe da: man findet doch einiges 🙂
http://www.google.de/images?hl=de&q=rognone+ricetta&sourceid=navclient-ff&rlz=1B3GGLL_deDE359DE359&ie=UTF-8
Nierchen würde ich auch gern mal wieder essen, aber da finde ich hier keine Freunde.