Dieses Rezept aus einer 10 Jahre alten französischen Kochzeitschrift erfüllt die Anforderungen des aktuellen Garten-Koch-Events Trauben & Wein gleich in mehrfacher Hinsicht: gemäß der Vorgabe "Wir verwenden die Früchte in all ihren Erscheinungsformen: frisch,
getrocknet oder erst mit den Füßen getreten und danach vergoren" sind alle genannten Zutaten enthalten.
Hier schmurgeln Feigen in Traubensaft, den ich selbst ausgepresst habe, da weißer Traubensaft im Laden nicht zu haben war. Bei 100 ml geht das ja noch ohne Füße treten 😉 Für die letzten 10 Minuten kommen frische Trauben in Büschelchen dazu.
Die fruchtige Beilage zur rosanen Entenbrust (auf der Haut knusprig gebraten) wird mit einem geschmorten Zwiebel-Speck-Rosinen-Gemisch komplettiert, letztere wurden vorher in französischen Süßwein mariniert.
Ein wahres Sonntagsessen für den, der die Geschmacksrichtung fruchtig-pikant liebt 🙂
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Entenbrust mit Feigen und Trauben – Magrets de canard mi-figue mi-raisin |
Kategorien: | Geflügel, Ente, Früchte |
Menge: | 2 Portionen |
Zutaten
50 | Gramm | Bacon: fein gewürfelt | |
1 | Entenbrust a ca. 300-350 g | ||
150 | Gramm | Weiße Trauben (bevorzugt Muskat, Petra: kleine | |
-kernlose Trauben) | |||
30 | Gramm | Sultaninen | |
6 | Feigen | ||
2 | Schalotten; fein gehackt | ||
50 | ml | Muscat de Rivesaltes (weißer Süßwein; Petra: | |
-Floc de Gascogne) | |||
100 | ml | Weißer Traubensaft (Petra: selbst gepresst) | |
1 | Zimtstange | ||
1 | Essl. | Öl; für die Form |
Quelle
modifiziert nach | |
cuisine gourmande & vins | |
septembre-octobre 1999 |
Erfasst *RK* 27.09.1999 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Den Backofen auf 180°C vorheizen. Die Sultaninen im Süßwein einweichen. Die Feigen und die Trauben waschen.
Die Feigen der Länge nach durchschneiden und mit der Schnittfläche nach oben in eine geölte Form legen, salzen und pfeffern. Die Zimtstange zufügen, den Traubensaft angießen. 30 Minuten garen, bis der Saft sirupartig ist (Petra: der wurde bei mir nicht sirupartig, deshalb Vorgehen wie weiter unten beschrieben). Die Trauben so zerteilen, dass immer noch einige zusammenhängen. Diese Trauben"büschel" 10 Minuten vor Ende der Garzeit zufügen.
Das überstehende Fett der Entenbrüste abschneiden, die Haut rautenförmig einschneiden. Die Entenbrust von beiden Seiten salzen und pfeffern. Bei relativ starker Hitze (Petra: 7 von 9) zuerst 7 Minuten auf der Hautseite, dann noch 3-4 Minuten bei reduzierter Temperatur auf der Fleischseite braten. Die Entenbrust in eine Schale legen und noch etwa 5 Minuten auf einen Rost unter die Feigen in den Backofen schieben.
Überschüssiges Fett aus der Pfanne entfernen, es sollen noch 1-2 El darin bleiben. Die Speckwürfelchen in der Pfanne auslassen und die Schalotte darin langsam glasig werden lassen. Die eingeweichten Sultaninen mit dem Wein zugeben, ebenso die Flüssigkeit aus der Form mit den Feigen in die Pfanne geben. Alles sirupartig einköcheln lassen. Den Pfanneninhalt über die Feigen löffeln.
Währenddessen die Entenbrust aus dem Ofen nehmen und 5 Minuten ruhen lassen, dann aufschneiden.
Die Entenbrüste auf Teller geben. Mit den Feigen und den Trauben anrichten und mit der Sauce beträufeln, heiß servieren.
Anmerkung Petra: Wer gerne fruchtig-pikantes Essen mag, der kommt hier auf seine Kosten. Sehr fein!
Ich habe dazu kleine Kartoffelküchlein gemacht: 250 g mehlige Kartoffeln als Salzkartoffeln kochen, gut ausdampfen lassen, fein zerdrücken und auskühlen lassen. Mit einem Eigelb, Salz, etwas Muskat und 1/2 El Kartoffelstärke zu einem Teig verkneten, auf mit Stärke bemehlter Arbeitsfläche eine Rolle mit etwa 5 cm Durchmesser formen, Küchlein abschneiden, in etwas Butterschmalz von beiden Seiten goldbraun braten.
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Kommt direkt auf die Vormerk-Liste fürs nächste Jahr – für die Zeit, wenn unser Feigenbaum voller Früchte steht! Danke für das schöne Rezept! Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: ich liebe Frucht im pikanten Essen!
yammi! Falls es mal mehr Traubensaft sein muss: Die Apotheke vor Ort kann bestimmt weiterhelfen ;).
Stimmt, daran habe ich überhaupt nicht gedacht … Danke Frau Apothekerin in spe 😉
Das sieht wirklich fantastisch aus und ist toll fotografiert. Da will ich sofort zugreifen.
Bestimmt eine delikate Kombination.
mit einem Schuss Weinbrand in der Sauce hättest Du die Vorgaben des events nicht nur getoppt, sondern übertroffen 🙂
Immerhin hat Helmut hinterher eine Grappa getrunken 😉
Das ist ein klasse Rezept. Werd ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Traubensaft gibts bei uns alle paar Meter bei fast jedem Winzer…
Ich bin ja selbst Schuld. Warum habe ich auch vor gut 25 Jahren den Wohnort von einer Weingegend in den niederbayerischen Wald verlegt? *seufz*
Durch Zufall habe ich dein Blog gefunden und gelesen und gelesen und gelesen ;-). Ich bin total begeistert. Die Rezepte sehen alle so lecker aus und ich habe schon einige tolle Ideen gekriegt, wenn wieder mal Freunden zum Essen eingeladen sind.
Viele Grüsse aus Dänemark,
Anne-Mette