Ferienküche – bunter Oktopussalat

Schon bevor Zorra und die Cookids das Thema für das 49. Food-Blog-Event bekannt gegeben haben, hatte ich vor, dieses im Tessin gekochte Gericht unter dem Titel Ferienküche zu veröffentlichen. Nun passt es also perfekt zum gleichnamigen Event.

Während ich hier im Bayerischen Wald nach Oktopus (Krake) suchen muss, liegt der achtarmige Genosse mit den (für manche sicher etwas irritierenden, wenn nicht gar abstoßenden) Saugnäpfen im Süden der Schweiz in der Fischtheke jedes Supermarkts auf Eis. Bei einer Fahrt ins angrenzende Italien türmten sich wahre Polpo-Berge, auch die Tiefkühltruhen waren üppig bestückt.

Pulpo - Krake

Der aufmerksame Betrachter zählt nur 4 Arme beim gekochten Polpo: so kleine Kraken wie im Rezept gefordert (500 g) waren nicht zu haben, erstanden habe ich deshalb ein halbiertes Tier.

Ich muss gestehen, dass ich mich diesen Sommer zum ersten Mal ans selber Kochen gewagt habe.
Aber das Gericht von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer sah beim Anschauen der Sendung Servicezeit – Essen & Trinken (leider nicht mehr beim wdr verfügbar) so lecker aus, dass ich das Rezept gleich ausgedruckt und auf den Mitnahmestapel für Ascona gelegt hatte. Nach dem Testen kann ich bestätigen: die Kochmethode ist
absolut gelingsicher: man erhält so wirklich ganz zartes Fleisch, das sich dann beliebig weiterverarbeiten lässt. 

Pulpo-Salat

Uns hat der mit Paprika, Kartoffeln, Borlotti-Bohnen, Frühlingszwiebeln und Bleichsellerie angereicherte Salat an einem heißen Ferientag ausgesprochen gut geschmeckt.

Gerade erst bemerkt: Ilka und Ulli haben diesen Salat schon vor 2 Jahren im Rezkonv-Blog vorgestellt.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Bunter Oktopussalat – Panitalienische Variation von Martina und Moritz
Kategorien: Salat, Meeresfrüchte, Gemüse, Italien
Menge: 4 bis 6 Personen

Zutaten

1     Oktopus (Pulpo) von circa 500 g
2     Lorbeerblätter
      Salz
1 Teel.   Pfefferkörner
1     Rote Paprikaschote
3     Frühlingszwiebeln
2-3 Stängel   Bleichsellerie
2-3     Gekochte Kartoffeln
1-2 Tassen   Gekochte Bohnenkerne (Petra: Borlotti)
1 Bund   Glatte Petersilie
3     Knoblauchzehen
      Pfeffer
1     Zitrone
3-4 Essl.   Olivenöl
1 klein.   Chilischote
      Salatblätter zum Anrichten

Quelle

  Martina Meuth, Bernd Neuner-Duttenhofer
  Frutti di Mare
  Servicezeit essen und trinken
  27. Juni 2008
  Erfasst *RK* 29.06.2008 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Einen Topf mit Wasser aufsetzen, der den Oktopus gerade eben bequem aufnehmen kann. Lorbeerblätter und Pfefferkörner hinzufügen. Kräftig salzen (pro Liter 30 Gramm Salz, das entspricht Meerwasserkonzentration).

Sobald es kocht, den sorgfältig gereinigten Oktopus hineingeben. Erneut zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren – der Oktopus darf nur leise ziehen, auf keinen Fall sprudelnd kochen, sonst wird er zäh. Nach zehn Minuten den Herd ganz ausschalten, den Oktopus in der nachlassenden Hitze langsam gar ziehen lassen. Das dauert seine Zeit, deshalb sollte man das ruhig bereits am Morgen oder sogar Vortag tun.

Bis zum Servieren den Oktopus im Sud aufbewahren, so bleibt er im Kühlschrank einige Tage lang frisch. Bevor er zum Salat weiterverarbeitet wird, kann er im Sud nochmals lauwarm gemacht werden.

Den Tintenfisch in 0,5 bis 1 Zentimeter breite Streifen schneiden. Der Mund ist nicht genießbar und wird zusammen mit den Augen vorsichtig herausgeschnitten.

Die übrigen Salatzutaten putzen, waschen und herrichten: Paprika in Streifen, Frühlingszwiebeln in nicht zu feine Ringe schneiden, Bleichsellerie in Scheibchen. Die Kartoffeln würfeln, Chilischote in Streifen und alles, auch die Bohnen und einige abgezupfte Petersilienblätter, mit dem klein geschnittenen Tintenfisch mischen.

Für die Marinade Knoblauch in eine Schüssel pressen, fein geschnittene Petersilie, Salz, Pfeffer, Zitronensaft sowie abgeriebene Zitronenschale und das Öl unterrühren und cremig aufschlagen. Zunächst den Oktopus hinzufügen, damit er möglichst viel von der Marinade aufsaugt. Dann die Zutaten hinzugeben und alles behutsam untereinander heben. Eine Platte mit Salatblättern auslegen, den Salat darauf anrichten.

Beilage: Ciabatta oder Bauernbrot.

Getränk: ein frischer Weißwein, ein Pinot grigio etwa aus dem Friaul. Gut eignet sich auch ein Vermentino oder ein Grecchetto, vielleicht aus Ligurien.

"Der gekochte Oktopus ist Basis für die vielfältigsten Salate, und in jeder Region Italiens liebt man ihn mit anderen Zutaten. In Ligurien mit Kartoffeln und grünen Bohnen. In der Toskana mit weißen Bohnenkernen. In Sizilien mit bunten Paprika. Wir machen daraus eine "panitalienische Variation" …"

Anmerkung Petra: Pulpo nach dieser Kochmethode ausgezeichnet. Sehr schöner Sommersalat.

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11 Antworten auf „Ferienküche – bunter Oktopussalat“

  1. Ich möchte kein Religionskrieg anfangen, aber bestimmte Fische sollen einfach nicht mehr gekauft werden und dazu zählt Oktopus auch.
    So wie man sich nicht vorstellen kann, Fleisch von bedrohtes Wild zu kaufen, so sollte man auch Fischarten vermeiden welche überfischt sind. Auch wenn sie lecker sind.
    guten Appetit,
    Ron

  2. lecker, gibt’s hier, in Guéthary und im Piemont oft.
    Der Polpo ist deshald gelungen, was jetzt nicht Deine Kochkünste schmälern soll!, weil er gefroren war, denn wird er automatisch weich. Darauf sollte man achten, oder ihn kurz einfrieren, dann geht nichts daneben!
    Das Polpo wie Thunfisch vom Aussterben bedroht ist, ist mir neu!

  3. Polpe habe ich auch noch nicht selbst gemacht und schon lange nicht mehr gegessen. Besonders gut schmecken mir die kleinen Exemplare, die ich das erste Mal (vor Ewigkeiten) in Italien serviert bekam.
    Ein schöner Salat, der besonders gut zum Süden paßt.

  4. Grünspargel-Pulpo-Gröstl

    Nachdem uns der bunte Oktopussalat damals so gut geschmeckt hat, bin ich auf die Kombination Spargel und Pulpo in einer alten essen & trinken gleich angesprungen. Getreu dem Spruch never change a winning team habe ich den Kraken so wie…

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