Für Teil 5 der Europa-Challenge reisen wir nach Kroatien. Obwohl wir in jungen Jahren schon mal einen schönen Camping-Urlaub in Istrien verbracht haben (mit Helmuts allerersten, noch etwas praxis-untauglichen Angelversuchen), ist mir spontan kein praktikables Rezept eingefallen – für die fangfrischen gegrillten Fische oder Kalamari fehlt hier leider das Meer.
Weil sich im antiquarischen Gesamt-Jugoslawien-Kochbuch (Von Cimbur bis Gibanica – Rezepte aus Jugoslawien) speziell kroatische Rezepte nicht zu erkennen geben, habe ich mich in Kulinarisches Kroatien umgesehen (dessen euphorische Bewertungen bei Amazon ich aber nicht so ganz nachvollziehen kann). Auch hier kein spontanes "au ja, das koche ich!", weil entweder die frischen Zutaten schlecht erhältlich sind (wie die schon oben erwähnten Fische, Kalamari, dalmatinischer Schinken, Trüffel…) oder weil ich die Gerichte nicht speziell Kroatien zuordne (wie Risotto mit Steinpilzen, geröstete Brotscheiben mit frischen Tomaten, Schinken mit Melone, Bandnudeln mit Trüffeln, Spaghetti mit Tomatensauce…).
Dann begibt es sich aber, dass ich auf ein Istrisches Gulasch stoße, das angeblich gerne mit Wildfleisch zubereitet wird. Wie der Zufall es so will, hat unser Zahnarzt/Jäger gerade ein frisches Reh abgeliefert. Also schnell ein Stück Keule dafür abgezwackt.
Das Wasser zum Aufgießen im Rezept kann ich mit gehaltvoller Rehbrühe ersetzen, im Topf neben dem žgvacet kochen nämlich jede Menge gut angeröstete Knochen und Fleischabschnitte aus, um anschließend zu einer kräftigen Wildglace reduziert zu werden.
Natürlich ist auch dieses Ragout kein einzigartiges Gericht, was sich sonst nirgends fände, obwohl es hier auf der Top 10-Liste der Kroatien-Spezialitäten für Feinschmecker auftaucht. Dennoch ist es mit seiner Majoran-Würzung eine für mich neue und leckere Variante, zu der uns – wie empfohlen – Njoki geschmeckt haben. Bei diesen habe ich allerdings auf die aufwandminimierten Gnocchi von Frau L. zurückgegriffen, die sich tatsächlich blitzschnell zubereiten lassen und dennoch wunderbar zart sind.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Istrisches Gulasch – žgvacet |
Kategorien: | Fleisch, Wild, Kroatien |
Menge: | 4 Portionen |
Zutaten
800 | Gramm | Rehfleisch aus der Keule; auch anderes Wild oder | |
-Kalb, Huhn, Rind etc. geht | |||
Öl; zum Anbraten | |||
2 | Zwiebeln; fein gewürfelt | ||
5 | Knoblauchzehen; fein gewürfelt | ||
1 | Bund | Petersilie; gehackt | |
1 | Essl. | Tomatenmark | |
2 | Teel. | Mehl | |
300 | Gramm | Tomaten; gehäutet; in Stücke geschnitten | |
Majoran (Petra: gefriergetrocknet) | |||
50-100 | ml | Weißwein | |
Brühe; am besten Wildbrühe, zum Aufgießen | |||
Salz | |||
Pfeffer | |||
H | BEILAGE | ||
Njoki (Gnocchi) |
Quelle
modifiziert nach | |
Zeljka Koncic | |
Kulinarisches Kroatien |
Erfasst *RK* 29.05.2008 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Das Fleisch in Würfel schneiden und portionsweise im heißen Öl anbraten, herausnehmen.
Die Temperatur reduzieren, Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie im Bratfett anbraten. Das Fleisch wieder zugeben, salzen, pfeffern, umrühren. Tomatenmark unterrühren und alles mit Mehl bestäuben, kurz durchrösten. Die Tomaten und den Majoran zugeben und mit etwas Brühe aufgießen. Zugedeckt sanft schmoren lassen, bis das Fleisch weich ist (Petra: ca. 90 Minuten), dabei nach Bedarf Brühe angießen. Am Schluss soll sich eine sämige Sauce gebildet haben.
žgvacet mit Njoki (Gnocchi), hausgemachten Nudeln oder Polenta servieren.
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Was Fußball so alles bewirkt. Nun habe ich hier schon das fünfte, tolle Gericht sehen dürfen und freue mich auf die nächsten Länder – und auf die Weltmeisterschaft in zwei Jahren. Übrigens, stimmt etwas mit dem Kalender nicht links in der Leiste? Ich sehe keine Möglichkeit zum Anklicken und den 1.6. kann ich nicht sehen…
Gut beobachtet, Jutta. Das dritte Hilfeticket in 3 Tagen ist schon raus – aber ich glaube, der Support hat momentan mit der Umstellung des Editors ganz schön was zu tun.
Sieht toll aus. Ich kann Jutta nur beipflichten. Durch diesen Event lernt man wirklich mal ganz andere Gerichte kennen.
Next time try making it by using the same quantity of onion and meat. It’s even better. Instead of gnocchi, make your own typical Istrian pasta, fuži- make basic pasta, roll out thinly (as for tagliatelle), cut into squares and then press two corners together in the middle. It’s very yummy! Regards from Slowenien!