Meine Weihnachtsplätzchen: Brunsli

Ja, was ist denn das? war mein erster Gedanke, als ich letzte Woche in den Briefkasten schaute und dort das Dezember-Heft der Schweizer Migros-Publikation Saisonküche vorfand. Aber schnell wurde mir klar: das konnte nur von Billi kommen, bei der wir schon mehrfach Saisonküche-Rezepte genießen durften.

Natürlich gibt es in einer Weihnachtsausgabe auch Rezepte für Weihnachtsguetsli. Die müssen natürlich getestet werden: ich habe mich für die Brunsli entschieden. Der Teig sah für mich auf den ersten Blick erstaunlich aus: geriebene Schokolade, Zucker, gemahlene Mandeln, Zimt, Nelken, Kirschwasser und – Espresso. Kein Eiweiß zum Binden? Bei einer Google-Suche findet sich zwar bei den meisten Rezepten Eiweiß (so wie auch hier), zumindest eines ohne habe ich aber auch gefunden. Tatsächlich lässt sich der Teig gut verarbeiten und auch das Ausstechen mit meinen kleinen Formen klappt prima.

Brunsli

Für Schweizer Guetsli darf auch endlich mal der Kreuz-Ausstecher zum Einsatz kommen! Die Ausstecher werden immer wieder in Zucker getunkt und hinterlassen so schön zuckrige Ränder. Die ausgestochenen Plätzchen trocknen über Nacht auf dem Blech an, bevor sie am nächsten Tag nur ganz kurz in den sehr heißen Ofen kommen. Dadurch verfestigt sich die Oberfläche, das Innere bleibt angenehm weich und saftig. Von der Vorgehensweise und der Rezeptur (mit Eiweiß) ähneln die Brunsli somit den schwäbischen Bärentatzen, haben allerdings eine völlig andere Form.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Brunsli
Kategorien: Plätzchen, Weihnachten, Schweiz
Menge: 50 Stück

Zutaten

H TEIG
125 Gramm   Dunkle Schokolade 70 % Kakao
200 Gramm   Zucker
250 Gramm   Mandeln gemahlen
1 Prise   Zimt
1 Prise   Nelken gemahlen
3 Essl.   Kirsch
5 Essl.   Starker Espresso
      Zucker zum Ausstechen

Quelle

  nach
  Saisonküche
  Dezember 2007
  Erfasst *RK* 06.12.2007 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Für den Teig Schokolade fein reiben. Zucker, Mandeln, Gewürze, Kirsch und Espresso zugeben und zu einem Teig vermengen. Zugedeckt ca. 1 Stunde kühl stellen.

Teig zwischen Klarsichtfolie 1 cm dick auswallen. Baslerstäbli, Herzen oder andere Formen ausstechen. Die Förmchen jeweils vor dem Ausstechen in Zucker tauchen, damit es schöne, zuckrige Ränder gibt. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Über Nacht antrocknen lassen.

Ofen auf 250°C vorheizen. Brunsli in der Ofenmitte 3-5 Minuten backen. Herausnehmen. Auf Blech ab-, auf Kuchengitter auskühlen lassen.

Zubereitung ca. 50 Minuten + ca. 1 Stunde kühl stellen + über Nacht trocknen lassen + 3-5 Minuten backen

Anmerkung Petra: kleine Herzen, Sterne, Kreuze ausgestochen. Obwohl der Teig kein Eiweiß enthält, lässt er sich prima handhaben. Backzeit etwa 4 Minuten.

Die Brunsli erinnern etwas an die Bärentatzen.

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15 Antworten auf „Meine Weihnachtsplätzchen: Brunsli“

  1. Die Brunsli habe ich dieses Jahr das erste Mal kennen- und schätzen gelernt. Allerdings haben wir ein Rezept *mit* Eiweiß überreicht bekommen – von einer Schewizerin. Ich war ja vor allem neugierig, welche Formen zum Einsatz kommen: Deine Brunsli sehen wirklich herzallerliebst aus.

  2. Also, allein von den Zutaten ist das ja der Kracher – dass daraus dann so tolle Guetsli entstehen, super! Die Kreuze passen auch so schön.
    Und wieder ein traumhaftes Foto! 🙂

  3. Ich sehe, dass ich nach all den Jahren immer noch sehr viel zu lernen habe, was Weihnachtsbäckerei angeht. Das könnte ich noch backen, wenn ich nur sicher wäre, dass es die Reise überleben kann.

  4. im traditionellen Rezept hats Eiweiss und Kakaopulver. Keine Schokolade. Bei diesem modernen Rezept wird die Mandelmasse offenbar durch Schokolade zusammengehalten. Dadurch werden sie sich im Biss und Geschmack vermutlich stark unterscheiden. Vielleicht sind sie dafür lagerfähiger, trocknen weniger schnell an als die Eiweiss-guetzli ?

  5. Brav, liebe Petra – das hast Du wirklich toll gemacht!
    Wunderschön und ganz bestimmt „schmagofatz“! Ganz besonders gefallen mir natürlich die Schweizerkreuze ;-))
    Lamiacucina hat nur teilweise recht:
    Es gibt auch traditionelle Rezepte – 90 Jahre -, die ohne Eiweiss auskommen und dafür auch, wenn auch wenig, Schokolade enthalten. Ich mochte die Brunsli immer sehr gerne. Auch wenn die wirklich süss sind. Ich habe dann immer versucht, den Zucker vor dem Essen etwas abzuklopfen…
    Aber zum Glühwein…. mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmh!!!

  6. Wunderbar schokoladig, das wär auch etwas für meinen Plätzchenteller! Ich habe hier ein schweizerisches Weihnachtsguetsli-Backbuch mit dem Titel „Eigelb und Puderzucker“ und ich hatte mir bei den Brunsli-Kugeln schon einen Einmerker reingemacht – allerdings sind die mit Eiweiß. Werde dann doch lieber Dein Rezept nehmen!

  7. Nun sind sie auf dem Backblech und trocknen so vor sich hin… Es sind 49 Stück geworden… Hab wohl nur eine Stern ungebacken verspeist… Lecker der Teig! Freu mich auf morgen…. Es wird wunderbar duften und schmecken, danke fürs Rezept! Werde dann an alte Zeiten denken… Schwiegermutter war aus Freiburg und hat gefühlte 30 verschiedene -Zuckerbrötle- zum Fest gebacken, gern denke ich an sie zurück! Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein herrliches Weihnachtsfest. Claudia

  8. Liebe Petra, ich habe die Brunsli heute nachgebacken, die sind aber überhaupt nicht gelungen 🙁 Ich habe sie 4 Minuten auf 250°C gebacken, und die Plätzchen sind zerflossen und gebrannt. Ist diese Ofentemperatur ganz bestimmt richtig? Oder ich habe einfach kein Glück mit dem Brunsli gehabt 🙂

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