Wurzelsalat mit Topinambur

Im Jubiläums-Koch-Event des Gärtner-Blogs dreht sich alles um Topinambur. Früher hatte ich diese Knollen eine Zeit lang selbst im Gemüsegarten, leider eine nichtblühende Sorte, die ich irgendwann einmal aus der Schweiz mitgebracht hatte. Das Problem im rauen Klima des Bayerischen Waldes: im Winter, der Haupterntezeit, liegt oft Schnee und der Boden ist meist gefroren, daher kommt man nur schlecht an die Knollen heran (oder vergisst sie schlicht und einfach). Wenn es dann endlich warm wird, treiben sie schon rasch wieder aus und breiten sich besonders gerne dorthin aus, wo man sie gar nicht haben möchte. Was man erntet, sollte man möglichst rasch aufbrauchen, da sich die Knollen nicht gut lagern lassen, sie werden weich und fangen an zu schimmeln. Deshalb habe ich die Pflanzen nach und nach wieder gerodet.

Topinambur sind hier in den Läden vor Ort nicht zu bekommen, also wurde Helmut in Regensburg auf die Suche geschickt. Im Gemüseladen gab es leider nur weiche Knollen – die Verkäuferin meinte dazu: das ist normal, so sind Topinambur eben. Sind sie aber nicht zwangsläufig: die rotschalige Sorte in der Metro war sehr schön knackig.

Bei der Suche nach Rezepten war ich zuerst bei einem farblich sehr imposanten Salat aus Paul Gaylers Vegetarischer Küche hängengeblieben: er kombiniert gekochten Topinambur mit blauen Kartoffeln, roten und gelben Kirschtomaten, grünen Bohnen, Oliven und einem  Hirse-haltigen Dressing. Ich habe den Salat früher schon einmal gemacht und fand ihn lecker, leider sind die Zutaten so gar nicht passend für diese Saison.

Beim Weitersuchen stieß ich auf einen anderen Salat, der mir jahreszeitlich wesentlich besser geeignet erschien: ein Wurzelsalat mit rohen Topinambur aus dem schönen Buch Internationale vegetarische Küche von Barbara Rias-Bucher. Barbara hat in ihrem Beitrag ja schon erwähnt, dass Topinambur roh sehr lecker schmeckt: frisch und nussig – so auch die Sorte, die ich heute zur Verfügung hatte (meine früheren Eigenanbauknollen habe ich vom Geschmack her eher ein bisschen erdig dumpf in Erinnerung, vielleicht lag das ja tatsächlich an der Sorte).

Wurzelsalat mit Topinambur

Und genau diesen "crunch" darf er hier so richtig ausspielen: die knackige Textur bringt zusammen mit dem geraspeltem Sellerie eine frische Note in den Salat, die die anderen gekochten Gemüse ausgesprochen gut ergänzt.

Zum Salat gab’s noch geviertelte hartgekochte Eier und ein schönes Weizen-Sauerteigbrot, eine  wunderbare leichte vegetarische Mahlzeit.   

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Wurzelsalat mit Topinambur
Kategorien: Salat, Gemüse, Vegetarisch
Menge: 2 bis 4 Portionen

Zutaten

2 klein.   Rote Bete
4 klein.   Festkochende Kartoffeln
4     Frische Schwarzwurzeln; ersatzweise
      -entsprechende Menge aus dem Glas verwenden
1     Rote Zwiebel
250 Gramm   Topinambur
100 Gramm   Knollensellerie
2 Essl.   Orangensaft
1 Schuss   Zitronensaft
2 Essl.   Apfelessig
1 Essl.   Sherryessig
4 Essl.   Sonnenblumenöl
      Salz
      Schwarzer Pfeffer
H NACH BELIEBEN
2-4     Hart gekochte Eier
      Gehackte Petersilie

Quelle

  modifiziert nach
  Barbara Rias-Bucher
  Internationale vegetarische Küche
  Erfasst *RK* 28.11.2007 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Rote Bete, Kartoffeln und Schwarzwurzeln kochen. Pellen, auskühlen lassen und in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel halbieren und in feine Streifen schneiden.

Die Topinamburknollen schälen; je nach Größe halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Den geschälten Sellerie fein raspeln. Beide Gemüse in eine Schüssel geben und mit dem Orangensaft mischen. Die Zwiebeln und die gekochten Gemüse dazugeben und mit Salz, Pfeffer, Essig, Zitronensaft und Öl anmachen. Den Salat etwa eine halbe Stunde durchziehen lassen.

Für eine leichte Mahlzeit den Salat mit hartgekochten Eiern anrichten und mit gehackter Petersilie bestreuen. Dazu frisch gebackenes Weizen-Sauerteigbrot und Butter reichen.

Anmerkung Petra: Sehr lecker! Der Topinambur gibt dem Salat eine erfrischende Knackigkeit.

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9 Antworten auf „Wurzelsalat mit Topinambur“

  1. Wie bereits anderswo geschrieben, war unsere Sorte alles andere als wohlschmeckend. Schön geblüht haben sie, keine Frage, aber die unkontrollierbare Verbreitung war halt schon sehr lästig.
    LG

  2. Schöne Kombination, das kann ich mir gut vorstellen. 🙂
    Ich hatte Topinambur auch eher nichtssagend in Erinnerung und war daher sehr erfreut, wie lecker die Sorte war, die ich jetzt bekam. Auch überhaupt nicht weich, sondern so schön knackig wie Deine.

  3. Ja, Topinambur ist roh super lecker, und, Dein Salat ja mehr als ein Beweis! Ich habe meinen Bildschirm schon fast aufgegessen und sitze hier sabbernd rum….
    Wusste nicht, dass es so schwer ist, in Eurer Gegend an Topinambur zu kommen, hier in Paris sind sie sehr ‚in‘ und man kriegt sie überall. Vielleicht ist das ja auch bald bei Euch der Fall?….

  4. Lustig, genau diesen Salat aus dem selben Buch habe ich zuerst vorbereitet und in meinem Beitrag zu Garten Koch-Event erwähnt, aber für mich war der Topinambur-Geschmack nicht mehr präsent genug (der Salat schmeckt mir jedoch allgemein sehr gut), und deshalb habe ich anschliessend eine völlig andere Zubereitung gewählt.

  5. Bonjour Véronique,
    zu meiner Schande musss ich gestehen, dass ich deinen Eintrag bisher nicht gelesen hatte. Wie du vielleicht gemerkt hast, habe ich das Rezept von Rias-Bucher etwas modifiziert: ich habe deutlich mehr Topinambur genommen und dafür weniger Sellerie. Hier kam der knackige Biss der Topinambur wirklich sehr deutlich heraus.

  6. Ich schaffe es auch nicht, immer alle Blogs zu lesen. 🙂
    Du hast auch den Zwiebel weggelassen, sehe ich jetzt. Ich werde bei Gelegenheit wieder versuchen, einen ähnlichen Salat zu machen, aber diesmal von deinem Beitrag inspiriert.

  7. Wow – dein Salat sieht wunderschön aus! Rohen Topinambur mag ich ebenfalls gerne. Hier in der Schweiz bekommt man ihn auch erst seit einigen Jahren und nur in wenigen Supermärkten. Richtig gute, feste kleine Knollen (rote und weisse) findet man nur auf dem Wochenmarkt beim Biogemüse. Ich möchte das Rezept unbedingt ausprobieren, aber: Wie hast du das gemacht, dass der ganze Salat diese tolle Farbe der Randen erhalten hat? Ergibt sich das automatisch beim Mischen des Salats mit dem Dressing? Vielen Dank für deine Antwort und einen schönen Tag! Grüsse, Twilight

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