Marinierte Lammhaxen aus dem Bratschlauch

Der Abbau des Lammberges geht weiter. Die Objekte: 2 hintere und 2 vordere Lammhaxen bzw. -stelzen.

Ich habe gerade die vorderen Haxen sonst oft bei der Herstellung eines Lammfonds mitverwendet. Diesmal schwebte mir aber ein schmurgeliges Wintergericht damit vor, deshalb hatte ich Helmut gebeten, beim Zerlegen alle Haxen zusammen einzufrieren. Eigentlich sollte es ein Rezept aus Bruce Aidell’s Meat werden, aber dann kam mir plötzlich ein altes Brigitte-Rezept in die Quere: Marinierte Lammhaxen mit Tomaten – die Haxen werden hier in einem Bratschlauch gegart. Gut! Eine Packung Bratschlauch fristet schon länger ein einsames und unbeachtetes Leben in meiner Küchenschublade. Eigentlich eine prima Gelegenheit, ihn mal wieder hervorzuholen.

Vor dem Bestücken des Schlauches werden die Haxen 1 Stunde in Salzwasser vorgekocht . Meine waren noch komplett und hatten den ungekürzten Knochen – das sollte etwas hübscher aussehen. Ich habe das Fleisch also mit einem Schnitt rings um den Knochen eingeschnitten und wollte ihn dann absägen, was sich aber als etwas problematisch herausstellte, da entweder Säge oder Fleisch wegrutschte. Nach dem Kochen habe ich es dann erneut probiert: jetzt war der Knochen sauber und trocken und es klappte prima.

Lammhaxen im Bratschlauch

Die handlichen Keulchen  – das Fleisch hat sich schön kompakt zusammengezogen – werden nun mit einer Honig-Rosmarin-Marinade bestrichen, diese darf gut eine Stunde einziehen, dann kommen gewürzte Tomaten hinzu und das Bratschlauch-Päckchen wird gut verschnürt, dabei soll möglichst viel Luft mit eingepackt werden.

Lammhaxe mit weißen Bohnen

Nach knapp einer Stunde darf man wieder auspacken: das Fleisch ist schon leicht gebräunt. Wer will, schiebt es nochmal kurz in den Ofen, während die Tomatensauce abgeschmeckt wird.

Bei uns gab es dazu weiße Bohnen und kleine Penne (nicht im Bild), die ich mit der restlichen Sauce vermischt habe. Das Fleisch ist tatsächlich schön saftig, empfehlenswerte Methode 🙂

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Marinierte Lammhaxen aus dem Bratschlauch
Kategorien: Fleisch, Lamm, Gemüse
Menge: 4 Portionen

Zutaten

4     Lammhaxen; Lammstelzen*
      Salz
2     Rosmarinzweige
5 Essl.   Olivenöl
1 Essl.   Akazienhonig
400 Gramm   Stückige Dosentomaten
1     Zitrone: abgeriebene Schale und
1 Schuss   Zitronensaft
3 Stängel   Thymian
      Schwarzer Pfeffer

Quelle

  modifiziert nach
  Brigitte 16/2003
  Erfasst *RK* 20.11.2007 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Die Haxen hineinlegen (sie sollen gerade eben bedeckt sein) und etwa 1 Stunde sanft köcheln lassen. Herausnehmen und abtropfen lassen. Die Brühe nach Belieben anderweitig verwenden.

Olivenöl mit Honig, gehackten Rosmarinnadeln, Salz und Pfeffer verrühren. Die Haxen gleichmäßig mit dieser Mischung bestreichen und in einen ausreichend großen Bratschlauch legen (Anweisung des Herstellers beachten). Locker zubinden und etwa 1 Stunde marinieren lassen.

Währenddessen die Tomaten in ein Sieb geben und etwas Flüssigkeit abtropfen lassen, diese in einem kleinen Topf auffangen. Den Rückstand mit Salz, Pfeffer und der abgeriebenen Zitronenschale verrühren. Nach der Marinierzeit die Tomaten und den Thymian zu den Haxen geben und den Bratschlauch verschließen, in die Oberfläche kleine Löcher einschneiden. Den Bratschlauch auf einen kalten Ofenrost legen.

Den Backofen auf 200°C vorheizen.

Den Rost auf die unterste Schiene schieben und alles etwa 50 Minuten schmoren lassen.

Den Schlauch herausnehmen, aufschneiden und die Haxen auf eine vorgewärmte Platte legen, diese nochmals in den Ofen schieben.

Die Tomaten zum Tomatensaft geben und kurz aufkochen, mit einem Spritzer Zitronensaft würzen, abschmecken.

Die Haxen mit der Sauce servieren.

Anmerkung Petra: schön saftiges Fleisch, prima. Ich habe weiße Bohnen und Mini-Rigatoni dazu gemacht, diese nach dem Kochen mit der Sauce vermischt und als Beilage serviert.

*Hinterhaxen oder Vorderhaxen oder beides gemischt

Wenn man die Haxen nicht fertig vorbereitet kauft: da, wo das Fleisch endet einen Schnitt rund um den Knochen anbringen. Nach dem Vorgaren den Knochen mit einer Knochensäge einkürzen.

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7 Antworten auf „Marinierte Lammhaxen aus dem Bratschlauch“

  1. Danke Brigitte, äähm, Petra – ich hab auch noch Bratschlauch in der Schublade, aber keine Haxe im Eis. Bis zum Kauf derselben werde ich also mit dem tollen Foto vorlieb nehmen müssen.

  2. Sieht super lecker aus, ist das ein bestimmter Bratschlauch oder kann man auch Gefrierbeutel nehmen? Ich habe das hier in F. noch nie gesehen, scheint typisch deutsch zu sein…..Dürfte aber auch bei dem gigot d’agneau de 7 heures gut sein!
    DEine Haxe, die Bäuerin?…, sieht zum Anbeissen aus, auch morgens!

  3. Sieht super lecker aus, ist das ein bestimmter Bratschlauch oder kann man auch Gefrierbeutel nehmen? Ich habe das hier in F. noch nie gesehen, scheint typisch deutsch zu sein…..Dürfte aber auch bei dem gigot d’agneau de 7 heures gut sein!
    DEine Haxe, die Bäuerin?…, sieht zum Anbeissen aus, auch morgens!

  4. Sieht sehr lecker aus. 🙂
    Mit Bratschläuchen habe ich noch nie experimentiert, aber da der Fisch kürzlich in der Alufolie so schön rauskam, ist das mit Fleisch sicherlich auch eine Idee, eher saftig und mit weniger Kruste, mal eine schöne Abwechslung.

  5. Danke für eure netten Kommentare 🙂
    Bolli,
    einen normalen Gefrierbeutel darfst du nicht nehmen – der würde bei dem Kontakt mit dem heißen Rost dahinschmilzen. Du musst schon diese speziellen zum Braten im Ofen (bis 200°C) geeigneten Schläuche oder Beutel aus PET nehmen, Hersteller mit weiteren Infos ist oben verlinkt.
    Ja, auch dieses Lamm stammte von der Bäuerin (und nein, es waren nicht die Haxen der Bäuerin ;-))

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