La Gâche vendéenne

Vendée 1997, ein herrlicher Sommerurlaub auf einem Campingplatz am Atlantik, bei dem wir viel Zeit auf Bodyboards im Wasser verbracht haben – 10 Jahre ist das jetzt her. Ich erinnere mich noch gut, dass wir in den Bäckereien gerne eine Gâche vendéenne (auch Brioche vendéenne, manchmal mit dem Zusatz "à la Crème fraîche") gekauft haben. Dabei handelt es sich um ein regionale Spezialität in Form eines länglichen Brotes  (manchmal auch in Zopfform) aus briocheartigem Teig, typisch ist der Zusatz von Crème fraîche und aromatisierenden Zusätzen wie Rum und Orangenblütenwasser (letzteres stößt hier in der Familie aber auf heftige Ablehnung). Die Ursprünge liegen wohl im Mittelalter, die Gâche wird noch heute als festliches Brot zu Ostern oder für Hochzeiten gebacken, wo sie riesige Ausmaße erreichen kann (Näheres dazu in diesem Posting aus fr.rec.cuisine)

Postkarte

Zur Erinnerung habe ich mir damals eine Postkarte gekauft, auf deren Rückseite ein Rezept aufgedruckt war. Schon damals erschien mir das Rezept etwas dubios, waren da doch für 1 kg Mehl 230 g "levain" und 100 g "levure" angegeben. Heute kann ich mit "levain" als Vorteig zwar etwas anfangen, aber zusätzliche 100 g (!) Hefe sind doch (auch bei üppigem Buttergehalt desTeiges) recht heftig.

Letztes Jahr habe ich dann im Blog Le Pétrin meiner "Bäckerkollegin" Sandra das Foto einer schönen Gâche entdeckt und gleich das Rezept abgespeichert. Am Wochenende war es dann soweit.

La Gâche vendéenne

Ich habe etwas größere Brote als Sandra gebacken und den Teig über Nacht im Kühlschrank retardiert. Anders als sie habe ich keine Eierstreiche verwendet, sondern nur Milch, diesen Tipp habe ich in diesem (auch sehr interessant klingenden) Rezept für eine Gâche mit Pâte fermentée gefunden.

Gache aufgeschnitten

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein superleckeres Frühstücksbrot von ausgezeichneter Haltbarkeit. Und es bringt im Winter etwas wehmütige Erinnerungen zurück an einen Urlaub , bei dem wir vor unserem Zelt gegessen haben, die Füße im Sand…

==========  REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.3

     Titel: La Gâche vendéenne
Kategorien: Brot, Frankreich, Vendee
     Menge: 2 Brote*

    550     Gramm  Weizenmehl Type 405
    125        ml  Milch
      2      Essl. Creme fraiche
      2            Eier
  1 1/2      Teel. Salz
    110     Gramm  Zucker
    110     Gramm  Butter
     25     Gramm  Frischhefe

======================= ZUM AROMATISIEREN =======================
      1      Essl. Rum (Petra: Cognac)
      1      Essl. Orangenblütenwasser (Petra: weggelassen)
      1      Teel. Vanilleessenz

======================== ZUM BESTREICHEN ========================
                   Verquirltes Ei (Sandra) oder
                   Milch pur (Petra)

============================ QUELLE ============================
            nach Sandra im
            Le Pétrin Blog
            -Erfasst *RK* 01.02.2007 von
            -Petra Holzapfel

*je nach Wunsch 1 sehr großes oder 2-3 kleinere Brote

Alle Zutaten bei Raumtemperatur verarbeiten.

Das Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Die in der Milch
aufgelöste Hefe zugeben, ebenso Eier und Creme fraiche, alles auf
Stufe 1 etwa 4 Minuten verkneten. Es entsteht ein sehr fester Teig.
Nun das Salz und den Zucker einrieseln lassen und auf Stufe 2-3
(Kenwood) weiterkneten, bis alles aufgenommen ist, dann
flöckchenweise die Butter zugeben. Mindestens 8-10 Minuten kneten,
bis ein glatter Teig entstanden ist. Dann die Aromaten wie gewünscht
zugeben und weitere 2-5 Minuten kneten, der Teig soll geschmeidig
sein und nicht kleben. Den Teig in eine leicht gölte Schüssel geben,
mit Klarsichtfolie abdecken und 6 Stunden bei Raumtemperatur gehen
lassen. (Petra: 75 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen, dann
über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Tag Teig 1
Stunde Raumtemperatur annehmen lassen, dann weiter verarbeitet.)

Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und (je nach
Wunsch) in 2-3 Stücke teilen (Petra: 2 Hälften a 545 g). Diese nach
5 Minuten Teigruhe zu länglichen Laiben formen und auf ein mit
Backpapier belegtes Blech legen. Mit gesalzenem verquirltem Ei oder
nur Milch bestreichen und abgedeckt 3 (Sandra) - 4 (Petra) Stunden
gehen lassen, bis das Brot sein Volumen schön vergrößert hat.

Den Backofen rechtzeitig auf 180°C vorheizen (Petra: mit Backstein).

Die Brote nochmals bestreichen und der Länge nach einschneiden. Die
Brote je nach Größe 20-25 Minuten (Sandra für Teiglinge mit 330 g)
bzw. etwa 30-35 Minuten backen, dann noch 10 Minuten im
ausgeschalteten Ofen lassen (Petra für Teiglinge a 545 g). Die Brote
nach Bedarf mit Alufolie abdecken (war bei den mit Milch
bestrichenen Broten nicht notwendig.

Anmerkung Petra: Sehr schöne leicht süße Brote mit weicher Kruste
und Krume. Halten prima frisch.

http://sandrakavital.blogspot.com/2005/11/la-gche-vendenne.html

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8 Antworten auf „La Gâche vendéenne“

  1. Hallo zorra,
    wenn ich die Brote länger aufbewahren muss, lege ich sie schon in Platiktüten. Ein vergleichbares helles Brot ohne Zucker und Butter war deutlich schneller trocken.

  2. Ein Brioche-Rezept, super! Mit Butter und Creme fraiche, das muss ja schmecken.
    Das „Brot“ sieht wirklich sehr schön aus!
    Orangenblütenwasser hättte ich zuhause, habe aber noch nie damit gebacken und wenn es Euch gar nicht shcmeckt, lasse ich es lieber weg.

  3. Mensch, wie gemein, ich habe doch schon so viele Rezepte, die ich unbedingt umsetzen muss. Und jetzt kommt noch eins hinzu. Wenigstens brauche ich mir nicht darber Gedanken machen ob, wie und wie lange sich das Brot aufbewahren lsst. Das wird bei uns innerhalb weniger Minuten disapeared sein. Sollte ich mich dazu hinreisen lassen mehrere Laiber davon zu backenund diese jemals „altbacken“ werden, dann denke ich fr French Toast oder einen bread&butter pudding wre dieses Brot eine herrliche „Basis“.

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