In der deutschen Foodblog-Szene ist das Rhabarberfieber ausgebrochen, deutlich zu sehen u.a. hier, hier, hier und hier. Auch mein Rhabarber im Garten kommt so langsam in die erntereife Phase. Alles schön und gut, wenn da nicht ein Hindernis wäre: Helmut (wie auch der Rest der verbliebenen Familie) mag keinen Rhabarber und lebt nach der Lebensweisheit: "Rhabarber-Kompott schmeckt besser, wenn Sie an Stelle von Rhabarber Erdbeeren verwenden". Alleine der Kochfrosch bedauerte kürzlich im Chat, keinen mütterlichen Rhabarberkuchen gebacken zu bekommen, weil Heimaturlaub derzeit nicht drin ist.
Also probieren wir es mal mit einer Mischung, der man auf den ersten Blick den Rhabarber nicht ansieht: einem Rhabarber-Orangen-Gelee mit Sternanis, angelehnt an ein Rezept aus essen & trinken, jedoch mit veränderten Mengen und Gelierzucker 1+1 anstelle von 2+1.
Wie auch in dem mundwässernden Beitrag von delicious:days zu lesen (die Himbeer-Rhabarber-Vanillecreme-Törtchen werden übrigens als Nächstes nachgebacken – wenn die anderen sie nicht mögen, ess ich sie alleine auf 😉 ist die Farbe ein Problem bei Rhabarber. Ich habe schon zweimal Pflanzen von angeblich rotfleischigen "Himbeerrhabarber" gekauft, der sich dann doch wieder als relativ blass erwies. Leider sind nur wenige Stücke so schön rot wie das in der Mitte des Fotos.
Als farbgebende Zutat wird im Rezept noch Grenadine verwendet, aber auch das reißt es optisch nicht gerade raus. Geschmacklich gefällt uns (ja, richtig: uns – auch Helmut hat das Gelee mit Genuss auf dem Brot verzehrt) die Mischung allerdings sehr gut. Schön fruchtig-säuerlich und durch den Sternanis mit aparter Note. Blind verkostet könnte ich die Zutaten aber sicher nicht auf Anhieb identifizieren. In 2 Gläsern habe ich den Sternanis belassen – es wird sich zeigen, ob der Geschmack beim längeren Durchziehen zu dominant wird.
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1
Titel: Rhabarber-Orangen-Gelee mit Sternanis
Kategorien: Einmachen, Konfitüre
Menge: 5-6 Gläser
1,2 kg Rhabarber; entsprechend
600 Gramm Rhabarbersaft; dampfentsaftet
150 Gramm Grenadine; Granatapfelsirup
250 Gramm Orangensaft; frisch gepresst
1 Orange: Schale abgerieben*
1 kg Gelierzucker 1+1
4 Essl. Zitronensaft
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nach einer Idee aus
essen & trinken
Juni 2004
-Erfasst *RK* 19.05.2006 von
-Petra Holzapfel
Den Rhabarber waschen, in Stücke schneiden und im Dampfentsafter 1
Stunde entsaften. Den Saft abkühlen lassen.
Dann den Saft in einem großen Topf mit den anderen Zutaten mischen
und zum Kochen bringen. Alles sprudelnd 4 Minuten (nach Anweisungen
des Herstellers) kochen lassen, dabei abschäumen, dann in saubere
Twist-Off-Gläser füllen. Die Gläser fest verschließen und für 10
Minuten auf den Kopf stellen.
*Anmerkung Petra: ich hatte den Eindruck, dass man beim Abschäumen
leider auch die Orangenschale mit entfernt. Versuchsweise den
Sternanis auf 2 Gläser verteilt.
Das Gelee hat keine besonders ansprechende Farbe, schmeckt aber sehr
apart und schön fruchtig-säuerlich.
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Ralf stimmt der Lebensweisheit eurer Familie mit so manchen Lebensmittel zu 😉 Himbeerrhabarber habe ich einen letztes Jahr gepflanzt und scheinbar Glück gehabt. In allen Rezeptfotos er wird er scheinbar verwendet, mit meinem grünen schaut es nie so schön aus, schmeckt aber trotzdem. Grüße
Der Hinweis auf die Rhabarber-Himbeer-Törtchen von Delicious days war genial. Ich habe sie nachgebacken und werde sie ab jetzt öfters machen. Sie schmecken sehr gut!