Stollen – nach dem Verbraucherschutzinformationssystem Bayern wird
er schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in einer Urkunde
erwähnt. Die Bezeichnung geht wohl auf "Stulno" zurück, was in etwa
"groß und mächtig" bedeutet.
Auf
dieser Seite sind auch die Qualitätsanforderungen für Stollen nach den
Leitsätzen für Feine Backwaren aufgeführt – das erinnert mich an die
erste Zeit meines Praktikums im Kieler Nahrungsmitteluntersuchungsamt,
wo wir Trockenfrüchte aus den Stollen puhlen mussten, um deren
prozentualen Anteil bestimmen zu können 😉
Trockenfrüchte
sind unabdingbarer Bestandteil in "Weihnachts-" oder "Christstollen" –
und genau daran scheiden sich die Geister: es gibt eine Menge Leute,
die genau deswegen keinen Stollen mögen.
Vielleicht kann ich diese aber für einen ganz anderen Stollen begeistern, der völlig ohne Rosinen, Zitronat und Orangeat auskommt:
Dieser Quarkstollen
wird mit Nougat und amarettogetränkten Amarettini gefüllt. Ich habe das
Rezept aus einer Mailingliste etwas abgewandelt und verwende anstelle
von gehackten Mandeln im Teig geröstete gemahlene Haselnüsse. Ein
weiterer Vorteil: der Stollen schmeckt frisch vorzüglich und muss nicht
wie Weihnachtsstollen vor dem Genuss lange durchziehen 🙂
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1
Titel: Amaretto-Nougat-Stollen
Kategorien: Stollen, Nougat, Weihnachten
Menge: 1 Stollen*
500 Gramm Mehl
100 Gramm Geröstete gemahlene Haselnüsse
1 Teel. Löslicher Kaffee; im Mörser fein zerstoßen
125 Gramm Zucker
250 Gramm Fester Magerquark
1 Prise Salz
175 Gramm Butter
2 Eier
1 Vanillezucker
1 Pack. Backpulver
============================= FÜLLLUNG =============================
200 Gramm Nussnougat (schnittfest)
75 Gramm Amarettini (kl. italienische Mandelkekse)
2 Essl. Amarettolikör
========================= ZUM FERTIGSTELLEN =========================
3 Essl. Mandelblättchen
2-3 Essl. Puderzucker
25 Gramm Butter
============================== QUELLE ==============================
-Erfasst *RK* 14.11.2000 von
-Petra Holzapfel
*ca. 20 Scheiben
Mehl, Nüsse, Kaffee, Eier, Zucker, Vanillezucker, Quark, Salz,
Backpulver und die Butter in Flöckchen in eine Schüssel geben. Mit
den Knethaken des Handrührers vermischen, bis ein grober Teig
entsteht, dann mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.
Nougat in Stücke schneiden, kalt stellen. Die Amarettini mit Likör
beträufeln (dies sollte nicht zu früh erfolgen, da die Amarettini
sonst zu sehr zerfallen).
Den Teig zu einem ca. 40 x 40 cm großen Quadrat ausrollen.
Amarettini und Nougat darauf verteilen und leicht eindrücken. Den
Teig einrollen und zum Stollen formen. Auf ein mit Backpapier
ausgelegtes Bckblech legen.
Bei 200°C etwa 45 Min. backen.
Währenddessen die Mandeln in einem kleinen Topf rösten,
herausnehemen und beiseite stellen. Im Topf die Butter schmelzen,
bis sie gerade eben beginnt zu bräunen. Den heißen Stollen mit der
Butter bestreichen, mit Mandeln bestreuen und mit Puderzucker
bestäuben. Auskühlen lassen.
Anmerkung Petra:
Der Stollen reißt manchmal beim Backen auf - das ist aber nicht
weiter schlimm sondern sorgt für ein "rustikales" Aussehen.
Schmeckt frisch ausgezeichnet.
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Hallo Petra, habe mir Deine Stollen-Rezepte durchgelesen. Der schnelle Stollen wird demnächst gebacken. Zum Rezept Weihnachtsstollen (Kochkiste) noch eine Frage: kann man statt Butterschmalz auch Butter nehmen? Wird der Geschmack dadurch besser eventuell?
Ich denke schon, dass du Butter nehmen kannst. Du musst evt. berücksichtigen, dass Butter nur zu 80% aus Fett besteht und die Menge dementsprechend anpassen. Ich habe übrigens mein Butterschmalz in letzter Zeit selbst hergestellt, das schmeckt prima. Ich habe mich dabei an die Herstellungsweise aus dem Kleinen Kuriositätenladen gehalten.
http://www.kuriositaetenladen.com/2010/06/butterschmalz-selbstgemacht.html
Hallo Petra, habe nun den Weihnachtsstollen (Kochkiste) gebacken (halbes Rezept) mit selbst gemachtem Butterschmalz. Für den ersten Versuch fand ich ihn geschmacklich sehr fein, vielleicht ein wenig zu trocken, obwohl ich nach dem Backen fleißig noch mit Butter bepinselt habe. Das Rezept kommt jedenfalls in meinen Chili-Ordner für nächstes Jahr.
Hallo Petra, wirklich ein schnelles, ganz wunderbares Rezept. der Stollen hat’s nicht lang überlebt, die Familie hat kräftig zugegriffen – er muss in Kürze wieder gebacken werden.
Brigitte, wie schön, dass er euch die Adventszeit versüßt. Liebe vorweihnachtliche Grüße!
Liebe Petra!
Ein dickes, dickes Dankeschön für Deinen tollen Blog!!
Ich weiss gar nicht mehr, wie ich darauf gestoßen bin, aber ich bin „hängengeblieben“, weil mein Freund aus quasi demselben Ort stammt.
Weitergelesen aus Lokalpatriotismus… 😉
Mein erstes nachgekochtes Rezept waren die gebratenen Auberginen mit Knoblauch und Minze und es folgten unzählige weitere Gerichte und Bäckereien, weil es jedes Mal fantastisch schmeckte und sich wie bei einem liebgewonnenen Kochbuch das Gefühl eingestellt hat: der Sache kann man vertrauen – wenn ich das so nachkoche, wird es auch schmecken!
Ich bin immer aufs Neue fasziniert, aus welchen zum Teil doch recht ausgefallenen Zutaten die Gerichte gekocht sind und Du es schaffst, diese im Bayrischen Wald aufzutreiben oder selbst im Garten anzubauen!
Und dieser wunderbare Stollen hier hat mich (Stollen- Hasser eben wegen den Trockenfrüchten) nun veranlasst, zum ersten Mal im Leben einen Kommentar unter einem Blog abzugeben, und DANKE zu sagen!
Petra
Vielen Dank für den Mut zum ersten Kommentar! Über so eine Rückmeldung
freue ich mich natürlich ganz besonders. Ich hoffe, ich, ich kann auch weiterhin möglichst oft deinen Geschmack treffen (und du weißt ja anscheinend selbst, dass es hier mit der Produktbeschaffung nicht immer ganz einfach ist ;-)) Herzliche Adventsgrüße!